Politik

Strahlende Zukunft IAEA sieht Ära der Atomenergie

Die Sonne geht unter hinter den Kühltürmen des Atomkraftwerks Grafenrheinfeld in Unterfranken.

Die Sonne geht unter hinter den Kühltürmen des Atomkraftwerks Grafenrheinfeld in Unterfranken.

(Foto: picture alliance / dpa)

Der Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Amano, sieht die Welt am Beginn einer neuen Ära - einer Ära der Atomenergie. Zugleich wirbt er weltweit für Atomenergie als Waffe im Kampf gegen den Klimawandel. Internationale Organisationen wie die Weltbank sollten daher nukleare Projekte stärker unterstützen.

Für den Chef der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA, Yukiya Amano, steht die Welt vor dem Beginn einer neuen Ära der Atomenergie. Mehr als 60 Länder seien interessiert, Nuklearenergie neu bei sich einzuführen, sagte Amano zu Beginn der einmal jährlich stattfindenden Generalkonferenz aller 151 Mitgliedsstaaten der Atombehörde am Montag in Wien. Bis 2030 werde damit gerechnet, dass 10 bis 25 neue Atomstaaten ihre ersten Reaktoren in Betrieb nehmen. Die Sonderorganisation der Vereinten Nationen wurde 1957 gegründet und soll weltweit die zivile Nutzung der Kernenergie fördern.

"Es ist nicht übertrieben zu sagen, dass wir am Beginn einer neuen Ära stehen", sagte Amano. Während die Entscheidung für Atomenergie bei den Staaten liege, könne die IAEA bei der effizienten, sicheren und verantwortungsvollen Umsetzung helfen. Wegen des stark gestiegenen Interesses habe seine Behörde bereits neue Experten für den Bereich eingestellt. Amano warb zugleich für Atomenergie als Waffe im Kampf gegen den Klimawandel.

Finanzinstitute sollen helfen

Der seit fast einem Jahr amtierende IAEA-Generaldirektor appellierte an internationale Finanzinstitute wie die Weltbank oder den Internationalen Währungsfonds, nukleare Projekte stärker zu unterstützen. "Da viele Staaten Nuklearenergie als eine verlässliche und saubere Energiequelle ansehen und sie in ihren Energie-Mix mit aufnehmen wollen, sollten sich Finanzinstitute eine neue Linie überlegen." Bisher seien sie eher zurückhaltend gewesen.

Die Atomkraft stößt in Deutschland nicht auf ungeteilte Zustimmung.

Die Atomkraft stößt in Deutschland nicht auf ungeteilte Zustimmung.

(Foto: dpa)

Die IAEA hatte vor einigen Tagen neue Zahlen zur Zukunft der Nuklearenergie vorgelegt. Nach ihren Berechnungen könnte der Atomkraft-Anteil an der weltweiten Energiegewinnung von 13,8 Prozent (2009) auf bis zu 16,6 Prozent (2030) steigen. Kritiker weisen dagegen darauf hin, dass viele der von der IAEA genannten in Bau befindlichen Atomkraftwerke schon seit Jahren gebaut würden, ohne dass eine Fertigstellung in Sicht sei.

Große Proteste in Deutschland

In Deutschland hatte erst gerade die schwarz-gelbe Bundesregierung eine der Atomlaufzeiten beschlossen. Dabei stößt sie allerdings auf massiven Protest in der Bevölkerung. Allein am Wochenende demonstrierten in Berlin gegen Atomkraft. Anti-Atomkraft-Organisationen kündigten an, den fortzusetzen. Auch die Opposition griff die Regierung wegen ihres Beschlusses massiv an. Ein zentraler Kritikpunkt ist, dass bis heute die Frage der Endlagerung von Atommüll weltweit nicht geklärt ist.

Quelle: ntv.de, ghö/dpa

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