Politik

"Wir hatten keine Munition mehr" ISAF-Soldaten beklagen Fehler

Nach dem Tod von zehn französischen Soldaten in Afghanistan haben Teilnehmer nach einem Pressebericht der offiziellen Version zum Hergang der Kämpfe widersprochen. Bei dem Angriff östlich von Kabul verletzte französische Soldaten hätten "die Langsamkeit der Reaktion des Kommandos und schwerwiegende Koordinationsprobleme" beklagt, berichtete die französische Zeitung "Le Monde".

Demnach musste die an einem Pass angegriffene Einheit "vier Stunden ohne Verstärkung" ausharren. Dies erkläre auch die hohe Zahl der Opfer, die anders als vom Generalstab in Paris behauptet nicht gleich zu Beginn der Kämpfe getötet worden seien.

"NATO-Luftangriffe trafen französische Soldaten"

"Wir hatten keine Munition mehr, um uns mit anderen Waffen als unseren Famas(-Sturmgewehren) zu verteidigen", sagte ein verletzter französischer Soldat laut der Zeitung. Zudem verfehlten nach dem Bericht Luftangriffe der NATO auf die Angreifer ihr Ziel "und trafen französische Soldaten". Teils seien die Franzosen auch von afghanischen Soldaten, die ihnen zu Hilfe kommen sollten, beschossen worden.

Der Generalstabschef des französischen Heeres, General Elrick Irastorza, wollte sich nicht zu den konkreten Vorwürfen in dem Bericht äußern. Jetzt gehe es zunächst um das Mitgefühl für die Verletzten und die Familien der Gefallenen, sagte er bei der Rückkehr von verletzten Soldaten aus Afghanistan am Pariser Flughafen Orly. Danach würden "die Lehren aus diesem Ereignis gezogen".

Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy war noch am Dienstag nach Kabul geflogen, um sich vor Ort zu informieren. Am Mittwoch sagte er bei einem Truppenbesuch vor französischen ISAF-Soldaten: "Die beste Weise, Euren Kameraden die Treue zu halten, ist es, weiter zu machen, den Kopf zu heben, professionell zu handeln."

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen