Politik

Marokkaner lebte in Deutschland ISAF nimmt Islamisten fest

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(Foto: dpa)

Bereits Anfang Mai nehmen ISAF-Soldaten in Afghanistan einen Islamisten fest, der Kontakt zu Al-Kaida haben soll. Laut Innenministerium handelt es sich aber nicht, wie zunächst angenommen, um einen Deutschen. Allerdings lebte der Marokkaner in Deutschland.

Sicherheitskräfte haben in Südafghanistan einen Islamisten marokkanischer Abstammung aus Deutschland mit Kontakten zum Terrornetzwerk Al-Kaida festgesetzt. Wie die internationale Schutztruppe ISAF in Kabul mitteilte, wurde der Mann am 8. Mai in der Provinz Sabul festgenommen. Unterschiedliche Darstellungen gab es zur Staatsangehörigkeit des Mannes. Nach Angaben des Bundesinnenministeriums handelt es sich aber definitiv nicht um einen Deutschen, sondern um einen Marokkaner, der sich in Deutschland aufhielt, aber ausreisepflichtig war.

Laut ISAF verriet der Mann bei seiner Vernehmung unter anderem Details über seinen eigenen Reiseweg aus Deutschland. Die ISAF setzt darauf, dass die bei den Verhören gewonnenen Informationen im Kampf gegen ein Schleuser-Netzwerk genutzt werden können, mit dem ausländische Kämpfer nach Afghanistan gebracht werden.

Märtyrertod oder Organisator?

Deutsche Sicherheitskreise bestätigten, dass der Mann in Deutschland gewohnt hat. Er sei allerdings schon vor längerer Zeit ausgereist. Unklar war demnach, ob der Islamist als Kämpfer in vorderster Front eingesetzt war oder sich eher mit organisatorischen Aufgaben befasst habe. Es sei auch nicht auszuschließen, dass der Mann in Afghanistan den Märtyrertod sterben wollte. Weitere Details - etwa der Wohnort in Deutschland - waren zunächst nicht bekannt.

Der ausländische Kämpfer der Al-Kaida sei bei einer gemeinsamen Aktion internationaler und afghanischer Sicherheitskräften festgenommen worden, heißt es in der ISAF-Mitteilung weiter. Zehn weitere Aufständische seien dabei getötet worden. Bei ihnen wurden Pässe aus Frankreich, Pakistan und Saudi-Arabien gefunden. Der Festgenommene erklärte demnach, er sei bei seiner Reise durch den Iran aufgefordert worden, sich zum Selbstmordattentäter "ausbilden" zu lassen. Dies habe er abgelehnt, weil er am weltweiten Dschihad (Heiliger Krieg) teilnehmen wollte.

Quelle: ntv.de, dpa

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