Politik

Wahlverlierer Bartsch "Ich gehe aufrecht weg"

Dietmar Bartsch - vorerst gescheitert.

Dietmar Bartsch - vorerst gescheitert.

(Foto: dpa)

Er verhindert Lafontaine - und bekommt dafür eins auf die Mütze. Dietmar Bartsch wollte gerne Parteichef der Linken werden. Das hat nicht geklappt. Ob er nun ein Sozialdemokrat wird, verrät er im Interview mit n-tv.de.

n-tv.de: Herr Bartsch, die Nacht ist rum. Gestern ist aus Ihrer Kandidatur zum Parteichef nichts geworden. Wie haben Sie geschlafen?

Dietmar Bartsch: Die Nacht war relativ kurz. Die Zeit, die blieb, habe ich aber ganz gut geschlafen. Ich bin angesichts des Verlaufs der letzten Wochen, wo Oskar Lafontaine ja fast schon wieder Vorsitzender war, wo es ein ständiges Auf und Ab gab und ich die eine oder andere Anfeindung durchstehen musste, insgesamt zufrieden. Auch mit den weiteren Wahlentscheidungen.  Klar, ich hätte gerne diese Wahl gewonnen, aber ich gehe aufrecht vom Parteitag weg.

Viele fragen sich jetzt: Wann geht Bartsch in die SPD?

Dietmar Bartsch war vor dem Parteitag in der Linken und ist auch jetzt in der Linken. Ich bin stellvertretender Fraktionsvorsitzender und bleibe das. Diese Diskussion kenne ich seit etwa 20 Jahren, aber ich bin immer noch in einer Partei links von der SPD.

Welche Chancen haben Katja Kipping und Bernd Riexinger, die Partei zu einen?

Sie haben eine gute Chance, aber das werden nicht die zwei alleine schaffen, sondern das sind viele mehr gefordert. Ich glaube, dass Göttingen für uns eine Chance bringt, die Linke auf die Erfolgsspur zu bringen und einen Aufbruch zu schaffen, wenn wir endlich davon wegkommen, in der eigenen Partei den Hauptkonkurrenten zu sehen. Wenn wir uns mehr auf unsere politischen Konkurrenten fokussieren und die Interessen der Menschen wahrnehmen.

Oskar Lafontaine und Gregor Gysi haben sich eine stramme Redeschlacht geliefert. Was ging Ihnen durch den Kopf, als Gysi von Trennung sprach?

Ich habe die Rede von Gregor Gysi ausgesprochen gut gefunden. Er hat eine alte linke Tugend beherzigt: sagen, was ist. In einem Punkt widerspreche ich ihm. Dass er meint, dass eine Spaltung der Linken bevorstehen könnte, meine ich nicht.

Ihre Prognose für die Bundestagswahl? Schafft es die Linke?

Da brauche ich keine Prognose abgeben. Ich bin ziemlich sicher, dass wir in Fraktionsstärke im nächsten Bundestag vertreten sein werden.

Mit Dietmar Bartsch sprach Jochen Müter

Quelle: ntv.de

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