Politik

Schiffe stoßen aufeinander Inselstreit wird Milliarden kosten

Der Streit um eine Inselgruppe stürzt China und Japan in eine schwere Krise. Zwar flauen die Demonstrationen in China ab, doch den Handelsbeziehungen droht ein immenser Schaden. Bereits jetzt brechen die Exporte ein. China könnte sogar seine Rolle als Wachstumslokomotive für die Weltwirtschaft einbüßen.

(Foto: Stepmap/n-tv.de)

Der sogenannte Inselstreit im Ostchinesischen Meer zwischen China und Japan nimmt an Schärfe zu. Erstmals stoßen Schiffe der chinesischen und japanischen Küstenwacht in dem Seegebiet mehrfach aufeinander. Wie die staatliche chinesische Meeresverwaltung berichtete, seien chinesische Schiffe von der japanischen Küstenwacht aufgebracht worden. Bei den Begegnungen hätten die Besatzungen den chinesischen Anspruch über die Inseln erklärt. Zwischenfälle wurden nicht bekannt.

Zehn Schiffe der chinesischen Küstenwacht seien in dem Gebiet, während Japan sechs Schiffe und Überwachungsflugzeuge entsandt habe, schrieb Xinhua.

Der Kauf von einigen der umstrittenen Inseln durch die japanische Regierung wird nach Einschätzung der chinesischen Regierung wirtschaftliche Folgen haben. Der Handel zwischen beiden Ländern werde durch den Streit "definitiv geschädigt", sagte ein Sprecher des chinesischen Handelsministeriums. Der bilaterale Handel sei im Interesse beider Staaten und Japan müsse die volle Verantwortung für jegliche Beschädigung der Handelsbeziehungen übernehmen.

Chinas führende Rolle in Gefahr

Der Streit um die rohstoffreiche Inselgruppe könnte beide Länder Milliarden kosten. In der Volksrepublik wurden angesichts der Proteste in dutzenden Städten etliche japanische Betriebe vorerst geschlossen.

Der Sprecher des Ministeriums fügte hinzu, dass der gesamte chinesische Außenhandel vor einer unsicheren Entwicklung in den kommenden Monaten stehe. Die Exporte in den nächsten Monaten könnten sogar noch niedriger sein als in den Monaten von Januar bis August.

In der vergangenen Woche hatte China fallende Importe und ein langsames Exportwachstum für August gemeldet. Die Importe gingen um 2,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurück, während die Exporte nur um 2,7 Prozent zulegten. In den vergangenen Monaten waren Zweifel aufgekommen, ob China als zweitgrößte Volkswirtschaft der Erde ihre Rolle als Wachstumslokomotive für die Weltwirtschaft weiter spielen kann.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen