Politik

Blix kündigt an Inspektion beginnt morgen

Der Chef der UN-Waffenkontrolleure, Hans Blix, hat am späten Montagabend im Weltsicherheitsrat den Beginn der Irak-Inspektionen für Mittwoch offiziell angekündigt. Alle erforderlichen technischen Vorbereitungen seien vorzeitig abgeschlossen, die Ausrüstungen der Kontrolleure seien getestet worden. Die Suche nach eventuell versteckten Massenvernichtungswaffen könne damit bereits 19 Tage nach der Verabschiedung der Resolution 1441 über die Irak-Kontrollen beginnen, obwohl der Beschluss dafür einen Zeitrahmen von eineinhalb Monaten erlaubt hätte.

Die erste Gruppe der neuen UN-Rüstungsinspektoren für Irak war nur Stunden zuvor in Bagdad eingetroffen. Die 18 Experten für atomare, biologische und chemische Waffen reisten von Zypern aus an. Sie sollen in den kommenden Wochen überprüfen, ob Irak noch Massenvernichtungswaffen besitzt. Dazu steht ihnen modernstes technisches Gerät zur Verfügung. Letztlich sollen rund 100 Rüstungskontrolleure in Irak im Einsatz sein.

Zum Auftakt der Rüstungsinspektionen riefen UN-Generalsekretär Kofi Annan und der französische Staatspräsident Jacques Chirac die irakische Führung zu uneingeschränkter Zusammenarbeit auf. Der britische Premierminister Tony Blair drohte Staatschef Saddam Hussein "ernste Konsequenzen" an, falls Irak den Besitz von Massenvernichtungswaffen leugne.

Kurz zuvor hat die Führung in Bagdad jede Schuld an einer möglichen Krise von sich gewiesen. Den USA warf die irakische Regierung erneut vor, mit der UN-Resolution lediglich einen Vorwand für einen Angriff auf den Irak zu suchen.

"Der Paragraf 11 der Resolution beinhaltet eine vorsätzliche Ermutigung zu Feindseligkeiten und zur Schaffung von Krisen mit der Aussicht, den Irak als nicht kooperativ darzustellen ", schrieb der irakische Außenminister Nadschi Sabri in einem Brief an UN-Generalsekretär Kofi Annan. "Und das bietet den Vorwand für eine Aggression."

In Paragraf 11 der Resolution 1441 werden die Waffenkontrolleure angehalten, dem Sicherheitsrat jede Behinderung der Inspektionen durch die irakische Regierung zu melden. Dies führe dazu, dass auch Kleinigkeiten und Missverständnisse, die eigentlich vor Ort geklärt werden könnten, als Verstoß des Irak nach New York gemeldet werden müssten, schrieb Sabri nach einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur INA.

Quelle: ntv.de

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