Rebellen: Haben ihn geortet Interpol fahndet nach Gaddafi
09.09.2011, 13:37 Uhr
Gaddafi ist untergetaucht.
(Foto: dpa)
Libyen untergetauchter Ex-Diktator ist von Interpol zur Fahndung ausgeschrieben. Damit soll der Druck auf den ehemaligen Machthaber erhöht werden. Die Rebellen wollen ihn aber bereits geortet haben, seine Ergreifung sei nur noch "eine Frage der Zeit".
Libyens gestürzter Machthaber Muammar al-Gaddafi wird nun weltweit per Haftbefehl gesucht. Interpol gab eine "Rote Notiz" an ihre 188 Mitgliedsländer heraus, damit international nach dem abgetauchten Diktator, seinem Sohn Saif al-Islam und Geheimdienstchef Abdullah al-Senussi gesucht werden kann. Der Fahndungsaufruf werde es den drei Libyern "wesentlich" schwerer machen, Landesgrenzen zu überqueren, erklärte die internationale Polizeibehörde. Er werde "ein wichtiges Werkzeug" sein, um die Männer ausfindig zu machen und zu fassen.
Am Donnerstag hatte der Chefankläger des Internationalen Strafgerichtshofs (IStGH), Luis Moreno-Ocampo, Interpol um Hilfe gebeten. Der Gerichtshof hatte Ende Juni wegen mutmaßlicher Verbrechen gegen die Menschlichkeit einen Haftbefehl gegen die drei Männer erlassen. Ihnen wird vorgeworfen, den Sicherheitskräften ihres Landes den Auftrag zu Morden, Verfolgung und Verbrechen gegen die Menschlichkeit erteilt zu haben. Der 69-jährige Gaddafi ist seit Wochen untergetaucht, meldet sich aber regelmäßig mit Tonnachrichten an seine Anhänger und behauptet, noch in Libyen zu sein.
"Eine Frage der Zeit"
Die neuen militärischen Machthaber in Libyen haben deshalb eine Sondereinheit aufgestellt, um Gaddafi zu jagen. Der Verband bestehe aus mehr als 200 speziell ausgebildeten Soldaten, berichtete der Nachrichtensender Al-Arabija.
Ein Sprecher des Militärrats sagte dem Sender nun, die Rebellen-Militärs hätten Gaddafi inzwischen geortet. Seine Ergreifung sei nur mehr noch "eine Frage der Zeit". Einzelheiten nannte er allerdings nicht. Gaddafi war nach dem 21. August, als die Aufständischen Tripolis einnahmen, verschwunden.
Flucht in den Niger
Derweil hat sich eine weitere Gruppe von Gefolgsleuten des gestürzten Machthabers nach Informationen von Sicherheitsvertretern in den Niger abgesetzt. Unter den 14 Geflüchteten sei auch General Ali Kana, der die südlichen Truppen des Machthabers befehligt habe. Die Gruppe halte sich derzeit in Agadez im Norden des Landes auf.
Am Montag waren bereits andere Gefolgsleute Gaddafis nach Niger geflüchtet. Der Niger grenzt an Burkina Faso, das Gaddafi und seiner Familie Asyl angeboten hatte.
Quelle: ntv.de, dpa/AFP/rts