Politik

Familie lebt Irakischer Journalist log

Gegen den irakischen Journalisten Dia al-Kawas ist ein Haftbefehl ausgestellt worden, weil er eine Falschmeldung über die angebliche Ermordung von elf seiner Angehörigen verbreitet hatte. Die Nachrichtenagentur Aswat al-Irak zitierte den Sprecher des Innenministeriums, Abdul Karim Challaf, der erklärte, das Ministerium habe gegen al-Kawas wegen falscher Anschuldigungen Klage eingereicht.

Al-Kawas hatte in einem Interview mit dem TV-Sender Al-Arabija erklärt, seine beiden Schwestern, ihre Ehemänner und sieben Kinder seien in Bagdad von Milizionären ermordet worden. Ministeriumssprecher Challaf habe ihn selbst zuvor telefonisch bedroht. Die Verwandten des in Jordanien lebenden Journalisten hatten sich daraufhin bei irakischen Medien gemeldet und erklärt, Dia al-Kawas habe die Geschichte erfunden.

"Wir wissen noch nicht, was sein Motiv war", sagte Challaf. Die Organisation Reporter ohne Grenzen und eine irakische Journalistenvereinigung hatten zuvor ebenfalls ihre Verärgerung über die Lügengeschichte geäußert.

Laut Aswat al-Irak trafen am Donnerstag in Bagdad 20 Busse mit irakischen Flüchtlingen aus Syrien ein. Die Regierung hatte die Busse zur Grenze geschickt, um die Rückkehrwilligen abzuholen. Mehrere Rückkehrer gaben an, die Berichte über die verbesserte Sicherheitslage in Bagdad hätten sie ermutigt. Einige von ihnen nannten aber auch finanzielle Gründe als Motiv für die Rückkehr.

US-Soldat in Bagdad erschossen

Die US-Armee meldete am Donnerstag, ein amerikanischer Soldat sei am Mittwoch in West-Bagdad erschossen worden. Am Donnerstag nahmen die US-Truppen nach eigenen Angaben zwölf mutmaßliche El-Kaida-Terroristen und fünf Angehörige einer Bande schiitischer Krimineller gefangen. Zwei schiitische Milizionäre hätten die Soldaten in Chan Bani Saad nördlich von Bagdad getötet.

Kurden schließen Öl-Verträge

Die kurdische Autonomieregierung im Nordirak gab derweil bekannt, sie werde im Dezember gegen den Willen der Zentralregierung in Bagdad zwei weitere Verträge mit internationalen Öl-Konzernen schließen. Der kurdische Minister für Bodenschätze, Aschti Hawrami, erklärte am Donnerstag in Erbil, die Öl-Politik der Kurden sei durch die irakische Verfassung gedeckt. "Der irakische Öl-Minister Hussein al-Schahristani hat kein Recht, sich in die Angelegenheiten der Autonomieregierung einzumischen", fügte er hinzu. Al-Schahristani hatte kürzlich erklärt, die von den Kurden geschlossenen Verträge mit ausländischen Firmen seien illegal und würden deshalb von Bagdad annulliert. Die Zentralregierung sieht die Verabschiedung eines neuen Öl-Gesetzes durch das nationale Parlament als Voraussetzung für Verträge mit ausländischen Energiekonzernen.

Quelle: ntv.de

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