Vier Atom-Forscher getötet Iran beschuldigt Deutschland
06.07.2012, 20:45 Uhr
Heidar Moslehi erhebt schwere Vorwürfe gegen Deutschland.
(Foto: REUTERS)
Im Iran wurden in den vergangenen Jahren mindestens vier Nuklearwissenschaftler getötet. Die Regierung beschuldigt nun auch Deutschland, daran beteiligt gewesen zu sein.
Der Iran beschuldigt Deutschland, in die Anschläge auf Atomwissenschaftler aus der Islamischen Republik verwickelt zu sein. Neben den USA, Israel und Großbritannien hätten auch Geheimdienste aus der Bundesrepublik und Frankreich bei den Attentaten die Hände im Spiel gehabt, zitierte die amtliche Nachrichtenagentur Irna den Geheimdienstminister Heidar Moslehi. Ein Sprecher der Bundesregierung bezeichnete die Vorwürfe als "abstrus" und wollte sie nicht weiter kommentieren.
Seit 2010 wurden mindestens vier iranische Forscher mit Verbindung zum Atomprogramm bei Anschlägen getötet. Die Führung in Teheran beschuldigte als Drahtzieher vornehmlich die USA und Israel. Während die Vereinigten Staaten die Vorwürfe zurückwiesen, schwieg Israel dazu. Der Iran wird beschuldigt, unter dem Deckmantel der Energieerzeugung an Atomwaffen zu arbeiten. Das bestreitet die Führung in Teheran.
Dass Moslehi nun Vorwürfe gegen Deutschland und Frankreich erhebt, ist für Oliver Thränert vom Zentrum für Sicherheitsstudien in Zürich ein Zeichen, dass der Minister jeglichen Kompromiss in den Verhandlungen mit den sechs Weltmächten im Atomstreit ablehnt. Deutschland und Frankreich haben sich zusammen mit den USA, Großbritannien, Russland sowie China bislang vergeblich um eine diplomatische Lösung bemüht.
Quelle: ntv.de, rts