US-Militär im Persischen Golf Iran sieht "nichts als Ärger"
04.01.2012, 12:08 Uhr
Der iranische Präsident Mahmud Ahmadinedschad gemeinsam mit Verteidigungsminister Ahmad Wahidi (l) hinter einer Rakete im April 2010.
(Foto: dpa)
Der Iran findet wieder scharfe Töne. Verteidigungsminister Wahidi kritisiert die Präsenz von fremden Truppen in der Golfregion als "unnötig und schädlich". China wendet sich ebenfalls gegen die USA und bemängelt die neuen Sanktionen gegen Teheran.

Die Straße von Hormus ist eine strategisch bedeutende Meerenge zwischen der arabischen Halbinsel und dem Iran.
(Foto: dpa)
Der Iran hat die USA erneut vor einer militärischen Präsenz im Persischen Golf gewarnt. "Der Iran wird alles tun, um die Sicherheit in der Meerenge von Hormus zu bewahren", sagte der iranische Verteidigungsminister Ahmed Wahidi laut der Internetseite des Staatsfernsehens. "Die Gegenwart von Truppen von außerhalb der Golfregion bringt nichts als Ärger", sagte der Minister. Die Präsenz sei "unnötig und schädlich".
Der Iran hatte die USA am Dienstag davor gewarnt, einen jüngst aus dem Persischen Golf verlegten Flugzeugträger wieder dorthin zu verlegen. Armeechef Ataollah Salehi erklärte, der Iran habe "nicht die Absicht, diese Warnung zu wiederholen". Die US-Regierung bezeichnete die Drohung als Zeichen der Schwäche und versicherte, die US-Marinepräsenz aufrechtzuerhalten.

Waffenschau am Golf: Eine Rakete vom Typ "Qader" kurz nach dem Start.
(Foto: Reuters)
China kritisierte unterdessen die von den USA neu verhängten Sanktionen gegen den Iran. China sei gegen Sanktionen nur eines Staates gegen andere Länder, sagte ein Sprecher des chinesischen Außenministeriums am Mittwoch in Peking. Nationales Recht dürfe nicht über internationales Recht gestellt werden. US-Präsident Barack Obama hatte am Samstag neue Sanktionen gegen die iranische Zentralbank und den Finanzsektor des Landes in Kraft gesetzt, um Teheran wegen seines umstrittenen Atomprogramms weiter unter Druck zu setzen. Auch die Europäische Union erwägt derzeit weitere Sanktionen gegen den Iran.
Die waren zuletzt deutlich gestiegen, weil Teheran damit gedroht hatte, im Fall von Sanktionen gegen seine Ölexporte die strategisch wichtige Meerenge von Hormus zu sperren. Auch testete der Iran bei einem Marinemanöver im Persischen Golf Raketen. China ist traditionell ein enger Verbündeter des Iran und zugleich der wichtigste Handelspartner des ölreichen Landes.
Quelle: ntv.de, AFP