Politik

Preis vervierfacht sich Iran streicht Benzin-Subventionen

Eine ausgebrannte Tankstelle im Juni 2007. Als der Iran vor drei Jahren Benzin rationierte, kam es zu Unruhen.

Eine ausgebrannte Tankstelle im Juni 2007. Als der Iran vor drei Jahren Benzin rationierte, kam es zu Unruhen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Der Iran streicht die Subventionen für Benzin. Der Liter wird dann umgerechnet 30 Cent kosten. Bislang erhalten die Iraner 60 Liter im Monat zum Preis von 7 Cent.

Im Iran wird sich der Preis für Benzin durch das Auslaufen staatlicher Subventionen in den kommenden Tagen vervierfachen. Der Liter werde damit künftig umgerechnet 30 Euro-Cent kosten, berichtete das staatliche Fernsehen.

Präsident Mahmud Ahmadinedschad will mit dem innenpolitisch umstrittenen Vorhaben staatliche Beihilfen für Basisprodukte wie Benzin und Nahrungsmittel von derzeit 75 Milliarden Euro jährlich auslaufen lassen. Im Gegenzug sollen arme Familien mehr Unterstützung bekommen. Beobachtern zufolge wird der Schritt dazu führen, dass die aktuelle iranische Inflationsrate von zehn Prozent deutlich nach oben schnellt.

Für die Iraner kommt die Anhebung des Benzinpreises nicht überraschend, weil die Regierung bereits vor Monaten mit der Einleitung der Maßnahmen begonnen hat. Die Diskussion darüber läuft sogar schon seit Jahren - auch, weil die Iraner aufgrund des niedrigen Preises sehr verschwenderisch mit Benzin umgehen. Dennoch schließen Analysten nicht aus, dass es wegen der Preisanhebung zu Protesten in der Bevölkerung kommen könnte.

Bislang konnten die Iraner jeden Monat die ersten 60 Liter Benzin zum Preis von 1000 Rial (rund 7 Euro-Cent) kaufen. Nun werden 4000 Rial für die ersten 60 Liter fällig, jeder weitere Liter kostet gar 7000 Rial.

Der Iran ist zwar der fünftgrößte Ölexporteur der Welt. Aufgrund nur geringer Raffinerie-Kapazitäten hatte das Land zuletzt aber rund 40 Prozent seines Benzin-Bedarfs einführen müssen. Wegen des umstrittenen iranischen Atomprogramms hat die Europäische Union den Verkauf von Bauteilen untersagt, die der Iran im Raffinerie-Sektor nutzen könnte. Die USA bestrafen zudem Unternehmen, die an den Iran Benzin verkaufen. Der Westen verdächtigt das Land, heimlich am Bau einer Atombombe zu arbeiten. Der Iran bestreitet das.

Quelle: ntv.de, rts

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