Politik

Schwere Krawalle in Jerusalem Israel bombardiert weiter den Gazastreifen

In Ostjerusalem toben Straßenkämpfe zwischen Polizisten und Palästinensern.

In Ostjerusalem toben Straßenkämpfe zwischen Polizisten und Palästinensern.

(Foto: REUTERS)

Die Auseinandersetzungen in Nahost halten an. Angeblich soll eine Waffenruhe vermittelt werden - doch dafür fehlt eine offizielle Bestätigung. Es ist unklar, wer Frieden will und wer nicht. Derweil toben im Osten Jerusalems Straßenkämpfe.

Nach der Beerdigung eines Arabers, der mutmaßlich einem Rachemord zum Opfer fiel, sind die Unruhen in Ostjerusalem in der Nacht weitergegangen. Hoffnungen richteten sich auf eine mögliche Vermittlung zwischen Israel und der palästinensischen Hamas durch Ägypten. Der junge Araber war nach dem Bekanntwerden der Ermordung dreier jüdischer Jugendlicher tot aufgefunden worden.

Laut israelischen Medienberichten kam es zu Auseinandersetzungen zwischen Palästinensern und der israelischen Polizei. Maskierte Palästinenser warfen Steine und Molotowcocktails. Die Polizei setzte Tränengas ein, um die Demonstranten auseinanderzutreiben. Die Krawalle griffen in der Nacht auf andere Orte über. Es habe Festnahmen und Leichtverletzte gegeben, berichtete die Zeitung "Haaretz".

Waffenruhe in Sicht?

Am Freitag hatten militante Palästinenser nach Militärangaben mindestens 18 Raketen auf den Süden Israels abgefeuert. Am frühen Samstagmorgen schlug erneut eine Rakete in Israel ein. Sie habe keinen Schaden angerichtete, berichtete "Haaretz". Die Luftwaffe habe einen Angriff auf Chan Junis im Gazastreifen geflogen. In den Medien kursierten Berichte über eine bevorstehende Waffenruhe zwischen Israel und der im Gazastreifen herrschenden Hamas.

Die palästinensische Zeitung "Al-Quds" berichtete, Hamas und Israel hätten sich unter ägyptischer Vermittlung auf einen Stopp der Angriffe binnen 72 Stunden geeinigt. Hamas bestehe darauf, dass beide Seiten die Angriffe gleichzeitig einstellten. Der israelische Fernsehsender Channel 10 meldete, die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu gebe Ägypten zusätzlich 24 Stunden Zeit zum Aushandeln der Waffenruhe.

"Legitime Zielscheibe"

Außenminister Avigdor Lieberman nannte eine Waffenruhe jedoch "einen schweren Fehler". In der Grenzstadt Sderot sagte er: "Wir müssen diejenigen fassen, die den Terror unterstützen." Die Hamas-Führer Chaled Maschaal und Ismail Hanija nannte er "legitime Zielscheiben".

Am Freitag war im arabischen Osten Jerusalems der junge Araber beigesetzt worden, der einem Rachemord zum Opfer gefallen sein soll. Die Familie des 16-Jährigen beschuldigt israelische Siedler des Mordes. Hunderte wütende Palästinenser lieferten sich Straßenschlachten mit der Polizei. Es gab Dutzende Verletzte. Anlass des Rachemords soll die Tötung dreier israelischer Jugendlicher gewesen sein, hinter der nach israelischen Angaben Hamas-Mitglieder stehen sollen.

Quelle: ntv.de, fma/dpa/AFP

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