Israelische Sondereinsatzkräfte operieren seit mehr als einem Monat im Westen des Irak. Das meldet die "Frankfurter Allgemeine Zeitung". Dem Bericht zufolge suchen die Einsatzkräfte im Irak nach versteckten Abschussrampen für Scud-Raketen und Massenvernichtungswaffen.

Die Zeitung beruft sich auf Informationen aus dem Bundesnachrichtendienst und von deutschen Sonderkommandos, die der israelischen Eliteeinheit Sayeret Matkal freundschaftlich verbunden seien. Ähnliches war von der "Jerusalem Post" bereits am 30. September unter Berufung auf "Jane's Foreign Report" gemeldet worden. Eine Bestätigung gab es damals nicht.

Nach Angaben der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" sollen die Elitesoldaten auch Daten für einen Lageplan mit jenen Zielen liefern, die im Kriegsfall als erste zerstört werden müssten. Israel operiere mit Wissen und Billigung der jordanischen Regierung, heißt es in dem Bericht.

Einsatz gilt als ausgeschlossen

n-tv Korrespondent Ulrich Sahm berichtet unterdessen aus Jerusalem, die israelische Regierung habe offiziell erklärt, nicht in das Irak-Geschehen eingreifen zu wollen, solange das Land nicht selbst angegriffen werde. Auch dann sei ein israelischer Gegenschlag nur zu erwarten, wenn es "erheblichen Schaden und große menschliche Verluste" gebe.

Ein Einsatz israelischer Kommandos im Westen des Irak gelte bei israelischen Militärexperten als "ausgeschlossen", weil deren Entdeckung die Amerikaner unnötig kompromittieren würde. Schon vor einem Monat gab es unbestätigte Meldungen "aus Geheimdienstkreisen", wonach amerikanische und britische Kommandos im Westen des Irak nach Abschussrampen von Scud-Raketen suchten, um Israel gar nicht erst einen Vorwand zu bieten, selber in das Geschehen einzugreifen. Der israelische Rundfunk berichtete am Samstag von einer dringenden amerikanischen Aufforderung an die Israelis, nicht einmal mehr auf "provokative Äußerungen aus dem Irak" zu reagieren.