Politik

Angriff auf Aschkelon Israel schießt zurück

Lange blieb es vergleichsweise ruhig im Nahen Osten. Doch nach einem Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen schießt Israel zurück. Unterdessen erhöht US-Präsident Obama den Druck auf Palästinenserpräsident Abbas.

Der von Israel zerstörte Schmugglertunnel im Gazastreifen.

Der von Israel zerstörte Schmugglertunnel im Gazastreifen.

(Foto: REUTERS)

Nach Monaten relativer Ruhe droht eine Neuauflage der Konfrontation zwischen Israel und der Hamas. Die israelische Luftwaffe bombardierte nach übereinstimmenden Angaben beider Seiten ein Ausbildungslager für Extremisten und einen Schmuggeltunnel im Gazastreifen. Die Regierung in Jerusalem reagierte damit auf den erstmaligen auf eine Großstadt aus dem Palästinensergebiet seit fast einem Jahr. Ministerpräsident Benjamin Netanjahu machte die radikal-islamische Hamas für die Angriffe verantwortlich, obwohl sich Hamas-kritische Salafisten-Gruppen dazu bekannt hatten.

Polizisten bergen die Reste der Rakete, die in Aschkelon eingeschlagen ist.

Polizisten bergen die Reste der Rakete, die in Aschkelon eingeschlagen ist.

(Foto: AP)

Israel werde seine Bürger beschützen, sagte Netanjahu zu Beginn der wöchentlichen Kabinettssitzung in Jerusalem. "Ich erachte die Hamas für alle Angriffe auf Israel verantwortlich, die vom Gazastreifen ausgehen." Die seit fast einem Jahr erste Rakete war am Freitag in der Küstenstadt Aschkelon an der Grenze zum Gazastreifen eingeschlagen. Sie richtete schweren Sachschaden an, verletzte aber niemanden. Angriffe auf die 125.000 Einwohner zählende Stadt werden in Israel als Eskalation bewertet. Israel antwortete mit einem Luftangriff, bei dem ein Hamas-Kommandeur ums Leben kam.

Salafisten-Gruppen haben der im Gazastreifen herrschenden Hamas wiederholt vorgeworfen, sie an Raketenangriffen auf Israel zu hindern. Israel hatte zum Jahreswechsel 2008/2009 mit einem schweren Militäreinsatz auf Angriffe aus dem Gazastreifen reagiert.

Obama macht Druck auf Abbas

US-Präsident Barack Obama erhöhte erst am Samstag den Druck auf Palästinenserpräsident Mahmud Abbas erhöht, direkte Friedensverhandlungen mit Israel aufzunehmen. "Es ist Zeit, direkte Verhandlungen aufzunehmen", schreibt Obama in einem Brief an Abbas, den die panarabische Zeitung "Al-Hayat" mit Sitz in London veröffentlichte. Abbas hatte bisher die Haltung vertreten, Israel müsse zunächst Fortschritte erkennen lassen, ehe es zu direkten Gesprächen kommen könne.

Obama möchte endlich Fortschritte sehen.

Obama möchte endlich Fortschritte sehen.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Vereinigten Staaten würden es nicht akzeptieren, wenn Abbas ihren Vorschlag, zu direkten Gespräche zu kommen, ablehne. Eine solche Ablehnung würde Konsequenzen nach sich ziehen. Das Vertrauen in Abbas und die Palästinenser wäre erschüttert, was Auswirkungen auf die amerikanisch-palästinensischen Beziehungen haben könne, heißt es in dem Brief weiter.

Obama wolle sich auch nur dann weiter für einen eigenen Palästinenserstaat einsetzen, wenn es zu direkten Friedensgesprächen komme. Ein Umweg über die Vereinten Nationen sei für die USA keine Alternative. Bisher reden die Konfliktparteien nur über den US- Nahost-Sondergesandten George Mitchell miteinander. Israel hat

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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