Trotz US-Kritik Israel will Siedlung bauen
09.12.2007, 14:27 UhrTrotz Kritik der USA hält Israel weiterhin am geplanten Ausbau einer Siedlung im Großraum Jerusalem fest. Um die Unterstützung der USA im Nahost-Friedensprozess nicht zu verlieren, müssten zugleich jedoch Teile Jerusalems dauerhaft unter palästinensischer Kontrolle bleiben, sagte der stellvertretende israelische Ministerpräsident Haim Ramon. Zuvor hatte US-Außenministerin Condoleezza Rice vor der Errichtung der geplanten 300 Häuser und Wohneinheiten in der Siedlung Har Homa gewarnt. Das Vorhaben gefährde die anstehenden Friedensverhandlungen mit den Palästinensern, da es nicht dem angestrebten Aufbau von Vertrauen diene, sagte Rice und kritisierte damit ungewöhnlich offen den engsten US-Verbündeten im Nahen Osten.
Ramon zufolge sollen die arabischen Viertel Jerusalems nicht israelischer Hoheit unterstehen, da dies eine Bedrohung für Jerusalem als Hauptstadt Israels darstellen würde. Alle jüdischen Viertel und damit auch das umstrittene Har Homa sollten jedoch Israel unterstellt sein, sagte der stellvertretende Ministerpräsident und Vertraute von Regierungschef Ehud Olmert. Auch Bauminister Seew Boim wies die Kritik der USA zurück. Das umstrittene Bauprojekt liege innerhalb der Stadtgrenze Jerusalems, wo die Gesetze Israels gelte, sagte Boim. Daher gebe es nichts, was den Bau verhindern könne.
Quelle: ntv.de