Politik

Nach Luftangriff auf Gaza Israel zieht Reservisten ein

Benjamin Netanjahu erfährt Rückendeckung aus den USA.

Benjamin Netanjahu erfährt Rückendeckung aus den USA.

(Foto: AP)

Rückt Israel mit Bodentruppen in den Gazastreifen ein? Nach dem Luftangriff beruft der jüdische Staat Reservisten ein. Ministerpräsident Netanjahu stimmt sich mit der US-Regierung ab. Washington betont Israels Recht auf Selbstverteidigung. Die jüngsten Ereignisse in Nahost beschäftigen den UN-Sicherheitsrat.

US-Präsident Barack Obama und Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu haben nach miteinander telefoniert. "Wir haben uns eng mit der US-Regierung abgestimmt", sagte Israels Botschafter in den USA, Michael Oren, dem Nachrichtensender CNN. Netanjahu habe auch mit US-Vizepräsident Joe Biden gesprochen.

Das amerikanische Außenministerium hatte zuvor Israels Recht auf Selbstverteidigung betont. Allerdings sei die israelische Regierung aufgerufen, zivile Opfer so weit wie möglich zu vermeiden, erklärte das Ministerium. "Die Reaktion der USA entspricht dem vollen Verständnis unserer Situation und des Rechts, unsere Bürger zu verteidigen", sagte Oren.

Unterdessen gab Israels Regierung grünes Licht für die Einberufung von Reservisten. Nach Angaben eines Armeesprechers wurden einige Benachrichtigungen gezielt verschickt. Es handele sich jedoch nicht um eine generelle Mobilisierung. Laut Netanjahu kann die israelische Militäroperation gegen militante Palästinenser im Gazastreifen im Bedarfsfall ausgeweitet werden. Das israelische Militär erklärte, alle Optionen lägen auf dem Tisch. Wenn es nötig sei, werde es eine Bodenoperation im Gazastreifen geben.

Mit der explosiven Lage im Nahen Osten wollte sich zeitnah der UN-Sicherheitsrat befassen. Die Sondersitzung war von Ägypten beantragt worden, das wie Israel direkt an den Gazastreifen angrenzt.

Hamas-Militärchef getötet

Bei den Angriffen hatte die israelische Luftwaffe gezielt den Militärchef der Hamas im Gazastreifen, Ahmed al-Dschaabari, getötet. Auch einer von Dschaabaris Leibwächtern wurde getötet. Bei weiteren Angriffen gegen die im Gazastreifen herrschende Hamas sowie andere bewaffnete Gruppierungen starben nach neuen palästinensischen Angaben mindestens neun Palästinenser.

Nach Armeeangaben reagierte Israel mit dem Militäreinsatz auf den jüngsten massiven Raketenbeschuss aus dem Gazastreifen. In den vergangenen Tagen hatten radikale Palästinenser mehr als 120 Raketen auf israelisches Territorium abgefeuert und dabei acht Israelis verletzt. "Für die Gewalt der Hamas und anderer terroristischer Organisationen gegen die israelische Bevölkerung gibt es keine Rechtfertigung", sagte US-Außenamtssprecher Mark Toner.

Quelle: ntv.de, AFP/dpa

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