Anschlag auf Huthi-Anhänger Bombe in Sanaa tötet 43 Demonstranten
09.10.2014, 12:08 Uhr
Ein Huthi-Rebell hilft einem Mann, der den Anschlag verletzt überlebt hat.
(Foto: REUTERS)
Die Autobombe explodiert, als sich die Demonstranten gerade versammelt haben. Mindestens 43 Anhänger der schiitischen Huthi-Rebellen sterben in Jemens Hauptstadt Sanaa. Zu diesem Zeitpunkt hat sich der Grund für ihren Protest bereits erledigt.
Bei einem Selbstmordanschlag in der jemenitischen Hauptstadt Sanaa sind Rettungskräften zufolge mindestens 43 Menschen getötet worden. Zudem wurden bei dem Attentat gegen schiitische Huthi-Rebellen zahlreiche Menschen verletzt.
Der Anschlag richtete sich gegen einen Protestzug von Unterstützern der Schiiten-Rebellion, die den Rücktritt des jemenitischen Präsidenten Abd Rabbo Mansur Hadi forderten. Die Menschenmenge hatte sich zu der Demonstration auf dem zentralen Tahrir-Platz versammelt, als sich nach Angaben eines Fotografen eine heftige Explosion ereignete. Die Menschenmenge löste sich nach dem Anschlag rasch auf. Am Tatort waren die leblosen Körper von vier Kindern zu sehen.
Regierungschef hatte vorher schon hingeschmissen
Noch wenige Stunden vor den beiden Anschlägen hatte der von Präsident Hadi ernannte Regierungschef Ahmed Awad bin Mubarak nach nur zwei Tagen seinen Rücktritt erklärt. Er beugte sich damit dem Druck der schiitischen Huthi-Rebellen, die vor zwei Wochen die Kontrolle in der Hauptstadt Sanaa übernommen hatten und seine Ernennung ablehnten.
Die Rebellenbewegung aus dem Norden des Landes fordert eine stärkere Beteiligung an der Macht. Einem von den Vereinten Nationen vermittelten Friedensabkommen zufolge soll eine Übergangsregierung eingesetzt werden. Bin Mubarak begründete seinen Rückzug mit der Absicht, die "nationale Einheit" bewahren zu wollen, wie die amtliche Nachrichtenagentur Sanaa berichtete.
Bei einem weiteren Anschlag in der südöstlich gelegenen Stadt Mukalla wurden nach Militärangaben zehn Soldaten von einem Selbstmordattentäter getötet. Ein Attentäter der Terrororganisation Al-Kaida habe sich mit seinem Auto vor einer Straßensperre in Luft gejagt und dabei zwei Armeefahrzeuge zerstört, sagte ein jemenitischer Armeeangehöriger.
Quelle: ntv.de, nsc/AFP