Politik

"Barbarische Aggression" Jordanien fordert Stopp israelischer Angriffe

Palästinenser in Gaza-Stadt fliehen mit Kleinkindern auf den Armen vor einem israelischen Luftangriff.

Palästinenser in Gaza-Stadt fliehen mit Kleinkindern auf den Armen vor einem israelischen Luftangriff.

(Foto: REUTERS)

Das Königreich Jordanien ist einer der wenigen Nachbarstaaten, die Israel anerkennen. Die derzeitige Verteidigungspolitik Jersualems verurteilt das Land jedoch scharf. Obwohl noch kein toter Israeli zu beklagen sei, verheere Israel seit Tagen den Gazastreifen.

Jordanien hat nach den verheerenden Luftangriffen auf den Gazastreifen Israel zu einem sofortigen Stopp der "barbarischen Aggression" aufgefordert. Regierungssprecher Mohammed Momani kritisierte, dass durch den Beschuss bereits über 20 Palästinenser getötet worden seien. Durch den als Begründung aufgeführten Raketenbeschuss Israels aus den Palästinensergebieten sei bislang hingegen niemand in Israel ums Leben gekommen. Die "militärische Aggression"  habe negative Auswirkungen auf den Gazastreifen und die ganze Region.

Israels Nachbar Jordanien ist neben Ägypten das einzige Land in Nahost, das den jüdischen Staat anerkennt und ein Friedensabkommen mit ihm geschlossen hat. Momani forderte die Staatengemeinschaft auf, "aktiv zu intervenieren", um den Angriff zu stoppen. Zudem warf der Sprecher Israel vor, gegen internationale Gesetze zu verstoßen und Friedensbemühungen in der Region zu blockieren.

Seit der Eskalation des Konflikts infolge der Entführung dreier israelischer Jugendlicher Mitte Juni und der nachfolgenden Großoffensive im Westjordanland feuern militante Palästinenser aus dem Gazastreifen Raketen auf Israel. Die israelische Armee reagiert mit massiven Luftangriffen. Allein in der Nacht zum Mittwoch wurden 160 Luftangriffe auf den Gazastreifen geflogen.

Raketen aus Iran und Syrien

Nach Angaben der Armee verfügen die militanten Palästinenser in dem Gebiet noch über etwa 10.000 Raketen mit verschiedener Reichweite. Die Geschosse lagerten in unterirdischen Tunneln oder seien in Wohngebäuden und Kindergärten untergebracht. Damit sollen Angriffe erschwert und verhindert werden. Es handelt sich den Informationen zufolge vor allem um iranische Fadschr-Raketen, die eine Reichweite von etwa 80 Kilometern hätten.

Weitere Raketen könnten aber auch den Norden Israels erreichen. Nach Militärinformationen befinden sich im Gazastreifen auch mehrere hundert Mittelstreckenraketen vom Typ M-302. Diese würden in Syrien gefertigt und flögen bis zu 160 Kilometer weit. Im Auftrag des Irans würden die Raketen in den Gazastreifen verschifft oder über den Sinai geschmuggelt. Erst im März hatten israelische Einheiten vor Sudan ein Schiff gestoppt, das offenbar Raketen vom Typ M-302 geladen hatte.

Am Morgen wurden bei einem israelischen Drohnenangriff auf ein Motorrad in Beit Lahija im Norden des Palästinensergebiets nach Angaben von Ärzten ein Mann getötet und ein weiterer verletzt. Damit wurden seien seit Dienstag bislang mindestens 29 Palästinenser durch israelische Angriffe ums Leben gekommen.

Quelle: ntv.de, bwe/AFP/dpa

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