Politik

Vor der Wahl in Birma Junta sichtet weißen Elefanten

In Birma weiß jedes Kind, dass weiße Elefanten nur dort auftauchen, wo Herrscher gerecht sind. Und damit es keinen Zweifel daran gibt, dass die Militärjunta eine gerechte Regierung ist, wird jetzt eben ein weißer Elefant gesichtet.

Myanmar Radio and Television (MRTV) veröffentlichte das Foto des Glücksbringers.

Myanmar Radio and Television (MRTV) veröffentlichte das Foto des Glücksbringers.

(Foto: AP)

Es gilt als gutes Omen: Rechtzeitig vor den geplanten Wahlen hat die Militärjunta in Birma bekanntgegeben, dass ein seltener weißer Elefant gesichtet wurde. Das ist nach weit verbreiteten Glauben ein gutes Vorzeichen und bedeutet, dass die Herrscher des Landes gütig sind und Wohlstand kommt. Weiße Elefanten werden verehrt, weil die Mutter Buddhas vor der Niederkunft von einem weißen Elefanten träumte.

Die Junta lässt am 7. November erstmals seit 1990 wählen - was noch seltener ist, als die Sichtung weißer Elefanten. Davon wurden in den vergangenen zehn Jahren in Birma fünf entdeckt - nach der Lesart der Diktatoren alles Zeichen, die ihre Herrschaft legitimieren.

Die Wahl unterliegt strikten Auflagen. Westliche Regierungen und Menschenrechtsorganisationen rechnen nicht mit einer fairen und freien Abstimmung. Die populäre Oppositionsführerin Aung San Suu Kyi, die die von der Junta ignorierten Wahlen 1990 haushoch gewonnen hatte, durfte nicht antreten. Sie steht unter Hausarrest.

Der weiße Elefant sei in einem Wald rund 1000 Kilometer nordwestlich der Hafenstadt Rangun gesichtet und gleich gefangen worden, berichtete die Staatspresse. Mönche hätten bestätigt, dass weiße Elefanten nur dort auftauchen, wo Herrscher gerecht seien, schrieben die Zeitungen.

Quelle: ntv.de, dpa

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