Managergehälter Kabinett verschärft Regeln
11.03.2009, 10:47 UhrDie Bundesregierung hat nach monatelangen Diskussionen neue Regeln zur Begrenzung der Managergehälter beschlossen. Nach dem Willen des Kabinetts sollen Vorstände von Unternehmen Aktienoptionen länger als bisher halten müssen. Die Firmenspitzen sollen dadurch motiviert werden, sich stärker als bisher für den langfristigen Erfolg ihrer Firma einzusetzen. Aktienoptionen sind oft Teil der Vergütungen des Spitzenmanagements.
Zudem müssen die Gehälter künftig in einem angemessenen Verhältnis zu der Leistung des Managers und sonstigen Gehältern in der Branche stehen. Unter anderem soll bei schlechter Entwicklung des Unternehmens Managervergütung auch während der Vertragslaufzeit vom Aufsichtsrat gekürzt werden. Unterlässt der Aufsichtsrat das, können seine Mitglieder dafür persönlich haftbar gemacht werden. Entscheiden über die Vorstandsbezüge soll künftig der gesamte Aufsichtsrat und nicht mehr nur ein Ausschuss. Die Haftung für Aufsichtsräte soll generell verschärft und die Offenlegung der Vergütungen verbessert werden.
Grundsätzliche Bedenken
Die Koalition hatte sich in der vergangenen Woche nicht auf Höchstsummen für die Bezahlung einigen können. Es laufen aber noch weitere Gespräche. Auch in der Union mehren sich die Stimmen, die die steuerliche Absetzbarkeit von Managergehältern einschränken wollen. Ab einem Betrag von einer Million Euro sollen sie nach einem SPD-Vorschlag nicht mehr von den Unternehmen als Betriebsausgaben abgesetzt werden können.
Im Laufe des Gesetzgebungsverfahrens könnten noch weitere Verschärfungen einfließen. Die Wirtschaft hat eine Orientierung am langfristigen Erfolg überwiegend als richtig bezeichnet, aber grundsätzliche Bedenken angemeldet, Vergütungsfragen staatlich über Gesetze zu regeln.
"Wir stehen in der Politik zur Zeit vor der Aufgabe, den Schaden, den Manager am Finanzmarkt angerichtet haben, im Gemeinwohlinteresse so gut es geht zu begrenzen", erklärte Bundesjustizministerin Brigitte Zypries (SPD. In vielen Unternehmen sei in der Vergangenheit zu stark auf das Erreichen kurzfristiger Parameter - wie etwa Umsatzzahlen oder Börsenkurse zu bestimmten Stichtagen - geschaut worden. Das langfristige Wohlergehen des Unternehmens sei dabei aus dem Blick geraten.
Quelle: ntv.de