Politik

Fast 50 Tote Kämpfe im Libanon

Im Norden Libanons sind bei Kämpfen zwischen der Armee und Al-Kaida nahe stehenden Extremisten mindestens 48 Menschen ums Leben gekommen. Die Gefechte sind die blutigsten inneren Auseinandersetzungen in dem Land seit dem Ende des von 1975 bis 1990 währenden Bürgerkriegs. Die Kämpfe waren Sicherheitskreisen zufolge in der Nähe eines palästinensischen Flüchtlingslagers nahe der nördlichen Stadt Tripoli ausgebrochen und hatten sich weiter in Richtung der Hafenstadt verlagert. Dabei kamen 23 Soldaten und 19 Kämpfer der Fatah-al-Islam-Extremisten ums Leben. Mehr als 20 Soldaten wurden verwundet. Die Armee habe die Kontrolle in Tripoli wiederherstellen können, hieß es. Sanitätern zufolge starben im Lager selbst sechs Zivilisten, darunter zwei Kinder. 60 weitere wurden verletzt. In dem Lager befinden sich rund 40.000 Flüchtlinge.

Beschuss eines Armeepostens

Das Gebiet um das Nahr-Al-Bared-Lager wurde von Explosionen erschüttert, es war Gewehrfeuer zu hören. In Militärkreisen hieß es, die Gefechte hätten begonnen, nachdem Kämpfer der Fatah-al-Islam einen Armeeposten beschossen hätten.

Weitere Gewaltandrohungen

In einer den Extremisten zugeschriebenen Erklärung drohte die Fatah-al-Islam vor weiteren Kämpfen. Die Gruppe werde "die Tore des Feuers öffnen", wenn sich die Armee nicht "provokativer Handlungen" enthalte, hieß es in der Drohung. Die libanesische Armee habe die Kämpfer der Gruppe grundlos angegriffen.

Erklärungen auf Al-Kaida-Seiten

Einer 38 Jahre alten Vereinbarung zufolge darf die libanesische Armee das Flüchtlingslager selbst nicht betreten. Die Fatah-al-Islam ist eine Abspaltung der von Syrien unterstützten Gruppe Fatah-Aufstand und hat sich im vergangenen Jahr gegründet. Erklärungen der Gruppe sind in der Vergangenheit auf islamischen Internetseiten veröffentlicht worden, die auch von der Al-Kaida benutzt werden.

Quelle: ntv.de

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