Entspannung zwischen Nord- und Südkorea Kaesong darf wieder öffnen
07.07.2013, 04:25 Uhr
Die verfeindeten Bruderstaaten sind wieder auf dem Normalzustand ihrer Beziehungen angekommen.
(Foto: dpa)
Nach den Spannungen der vergangenen Monate kehren Nord- und Südkorea wieder zur Normalität zurück. Die Zone, in der Nordkoreaner für südkoreanische Unternehmen arbeiten, wird wieder geöffnet.
Nord- und Südkorea haben sich auf eine Wiedereröffnung ihrer gemeinsamen Sonderwirtschaftszone geeinigt. Beide Länder seien sich im Grundsatz darüber einig, dass die Firmen in Kaesong wieder ihren Betrieb aufnehmen sollten, "wenn sie bereit sind", hieß es offiziell in Seoul nach Abschluss der Verhandlungen. Kaesong, das wichtigste Symbol für eine Annäherung aus früheren Jahren, war seit April geschlossen.
Den Angaben aus Seoul zufolge unterzeichneten Vertreter beider Seiten nach zähen Verhandlungen im Grenzort Panmunjom ein Abkommen. Danach soll bei einem weiteren Treffen in Kaesong am Mittwoch über die Modalitäten beraten werden, unter anderem über eine Garantie, die eine erneute Schließung verhindern soll. Zudem sollen südkoreanische Geschäftsleute ebenfalls ab Mittwoch ihre Fabriken in Kaesong besichtigen und die Produktionsmaschinen überprüfen. Der Norden garantiert dem Abkommen zufolge den Managern für ihre Inspektionen einen sicheren Zugang. Der Komplex Kaesong ist für den Norden auch eine wichtige Einnahmequelle für Devisen.
Am Mittwoch hatte Nordkorea eine Hotline zwischen beiden Staaten wieder in Betrieb genommen. Zudem kündigte Pjöngjang an, südkoreanische Geschäftsleute dürften Kaesong besuchen, um Vorkehrungen gegen mögliche Schäden an ihren Fabriken in der Regenzeit zu treffen. Zuvor hatten zahlreiche südkoreanische Firmen gedroht, sich wegen der politischen Konflikte dauerhaft aus der Sonderwirtschaftszone zurückzuziehen. Der Industriekomplex liegt grenznah auf nordkoreanischem Territorium.
Der Konflikt auf der koreanischen Halbinsel hatte sich im Frühjahr zugespitzt. Neben der Androhung von Atomangriffen auf die USA und Südkorea zog Pjöngjang im April seine 53.000 Mitarbeiter aus den 123 südkoreanischen Firmen in Kaesong ab. Als Reaktion rief Seoul kurz darauf seine Manager und Mitarbeiter zurück. Keine der beiden Seiten wollte jedoch die Verantwortung für die de-facto-Schließung der Wirtschaftszone übernehmen. Stattdessen warfen sie sich gegenseitig vor, schuld an der Aussetzung der Aktivitäten zu sein.
Quelle: ntv.de, AFP