Politik

"Alkohol - reden wir drüber!" Kampagne gegen Koma-Trinken

Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat an die Bundesbürger appelliert, Kinder und Jugendliche besser vor dem Koma-Trinken zu schützen. Die Drogenexpertin der Unions-Fraktion Maria Eichhorn (CSU) brachte ein Alkoholverbot für Jugendliche ins Spiel. "Ein Alkoholverbot für unter 18-Jährige würde der Schutzfunktion des Staates für Minderjährige noch besser gerecht werden", sagte sie am Dienstag. Neue Gesetze hatte die Bundesregierung bereits mehrfach abgelehnt.

Die Familienministerin sagte der Zeitschrift "Super Illu", "Koma-Saufen" gelte "unter Kindern und Jugendlichen offenbar immer noch als Mutprobe", bei der viel zu viele Beifall klatschten. "Das muss ein Ende haben. Wir sind alle verpflichtet, einzuschreiten und die Kinder zu schützen." Sie übernahm die Schirmherrschaft für eine Anzeigenkampagne gegen das so genannte Kampf-Trinken.

Der Tod eines 16 Jahre alten Berliner Schülers, der mit mehr als vier Promille ins Koma gefallen war, hatte die Diskussion über das Trinken bis zur Besinnungslosigkeit weiter angefacht.

Zwei Berliner Mädchen, die in den vergangenen Tagen schwer betrunken und bewusstlos ins Krankenhaus gebracht wurden mussten, sind wieder zu Hause. Eine 14-Jährige war am Sonntag in einem Kreuzberger Park gefunden worden. Das Mädchen hatte angeblich mehr als eine halbe Flasche Wodka getrunken. Auch eine 15-Jährige, die kürzlich mit 4,1 Promille im Blut in eine Klinik kam, ist wieder entlassen worden.

Eichhorn verlangte, dass "alle Möglichkeiten ausgeschöpft werden müssen, um junge Menschen vor Alkoholsucht und schweren gesundheitlichen Schäden zu schützen". Dazu gehöre vor allem die konsequente Durchsetzung der Bestimmungen des Jugendschutzgesetzes. "Über ein Abgabeverbot von Alkohol an Jugendliche unter 18 Jahren sollte ebenfalls nachgedacht werden", sagte sie.

Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung will mit dem neuen Ratgeber "Alkohol -reden wir drüber!" Jugendliche über Folgen des Alkoholkonsums informieren. Die Broschüre wurde am Dienstag in Köln vorgestellt.

Quelle: ntv.de

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