Politik

US-Soldaten und Briten Kampf gegen Mahdi-Armee

Britische und amerikanische Spezialeinheiten unterstützen im südirakischen Basra massiv den Kampf der Iraker gegen schiitische Milizionäre. Wie der britische Sender BBC berichtete, wurden in den vergangenen zwei Wochen bis zu 1000 US-Soldaten nach Basra verlegt. Sie seien aus anderen Teilen des Irak und des Nahen Osten in den Südirak geschickt worden. Die Besatzungsmacht dort sind die Briten, die rund 4100 Soldaten stationiert haben.

Seit Wochen toben Kämpfe zwischen den Milizen und irakischen Verbänden. Die Gefechte griffen von Basra auf andere Teile des Iraks über. Hunderte von Menschen verloren bislang ihr Leben. Bisher konnten die Milizen nicht entwaffnet werden.

Armee überfordert?

Unter anderem greifen US-Marineinfanteristen den Regierungstruppen in ihrem Kampf gegen die Miliz des radikalen Schiiten-Predigers Muktada al-Sadr unter die Arme. Ziel des Einsatzes sei unter anderem die Festnahme führender Mitglieder der sogenannten "Mahdi-Armee", hieß es bei BBC unter Berufung auf eine westliche Militärquelle. Auch andere Milizenführer und Angehörige eines lokalen Stammes seien im Visier der Briten und Amerikaner. Das Eingreifen zeige die Skepsis gegenüber den Fähigkeiten der irakischen Streitkräfte, die Lage in der Hafenstadt wirklich unter Kontrolle zu bringen, sagte der BBC- Korrespondent in Bagdad.

Das US-Militär meldete, am Montag sei ein US-Soldat in Basra bei einer Sprengstoffattacke getötet worden. Zwei US-Marineinfanteristen kamen am Dienstag durch einen Selbstmordanschlag mit einer Autobombe in der westlichen Anbar-Provinz ums Leben. Nach einem Bericht des US-Militärkommandos wurden bei dem Anschlag an einer Straßensperre in der Stadt Ramadi auch drei US-Soldaten, zwei irakische Polizisten und 24 Zivilisten verletzt. Irakische Medien hatten lediglich über irakische Opfer des Anschlags berichtet.

Irak-Anrainer beraten

Unterstützt von US-Außenministerin Condoleezza Rice rief der Irak unterdessen seine Nachbarn zu verstärkter politischer und finanzieller Hilfe auf. Zum Auftakt einer Konferenz der Anrainerstaaten des Iraks in Kuwait sagte Ministerpräsident Nuri Al- Maliki, die Lage im Irak habe sich seit den Vorgängertreffen in der Türkei und in Ägypten im vergangenen Jahr spürbar verbessert. Die Versöhnungsbemühungen und die Militäroffensiven der Regierung in der Anbar-Provinz nördlich Bagdads gegen El-Kaida-Kämpfer und gegen schiitische Milizen in der Hafenstadt Basra seien erfolgreich verlaufen. Eine schon vor Monaten angekündigte Offensive gegen Militante in der nördlichen Provinz Ninive wird laut Al-Maliki vorbereitet.

Rice hatte sich in Bahrain zunächst mit acht arabischen Außenministern beraten. Nach dem Treffen betonte sie, einige der arabischen Staaten hätten den Wunsch geäußert, ihre diplomatischen Vertretungen im Irak auszubauen. Die Gewalt auch gegen Diplomaten im Irak ist einer der Gründe dafür, dass andere arabische Staaten sich scheuen, volle diplomatische Beziehungen aufzunehmen.

Schuldenberg

Bei der Konferenz in Kuwait dürfte auch über die Modalitäten für den Erlass zumindest eines Teils der 67 Milliarden Dollar hohen irakischen Schulden bei den Golfstaaten gesprochen werden. Für die EU versicherte Sloweniens Außenminister Dimitrij Rupel, die EU werde weiter die Bemühungen unterstützen, "einen sicheren, stabilen, demokratischen, erfolgreichen, vereinigten und territorial zusammenhängenden Irak zu errichten."

Quelle: ntv.de

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