Militär dementiert Vorfall Kampfhubschrauber schießt auf Zivilisten
19.09.2017, 16:16 Uhr
Mit seinem Verbündeten Weißrussland probt Russland bei einem Großmanöver den militärischen Ernstfall.
(Foto: dpa)
Beim russisch-weißrussischen Militärmanöver "Sapad" kommt es zu einem folgenschweren Irrtum. Ein Kampfhubschrauber schießt offenbar aus Versehen auf einen Parkplatz - Bilder zeigen Zivilisten, die sich unmittelbar neben der einschlagenden Rakete befinden.
Während des militärischen Großmanövers "Sapad" ist es offenbar zu einem schweren Unglück gekommen. Ein russischer Kampfhubschrauber habe versehentlich auf Zuschauer geschossen, berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf lokale Medien.
Das Verteidigungsministerium bestätigte zwar die Echtheit des Materials, das russische Militär dementierte aber auch einen Zusammenhang mit "Sapad". Meldungen in sozialen Netzwerken über den Beschuss von Journalisten sowie schwer verletzte Opfer seien entweder eine Provokation oder dumm, sagte ein Sprecher des westlichen Wehrbezirkes. Verletzte habe es demnach keine gegeben.
Videos auf russischsprachigen Internetseiten, die vom Ort des Beschusses stammen sollen, zeigen eine Rakete, die auf einem Parkplatz einschlägt. Darauf ist zu sehen, wie ein Mann zu Boden stürzt und von einer Staubwolke eingehüllt wird.
Ein Kampfhubschrauber habe bei einer Übung versehentlich ein falsches Ziel anvisiert, sagte er der Nachrichtenagentur Interfax. Zum Zeitpunkt und Ort machte das Ministerium keine Angaben. Russische Medien berichteten dagegen, es habe zwei Verletzte gegeben. Der Unfall soll sich demnach am Sonntag oder Montag beim "Sapad"-Manöver auf dem Schießplatz Luzhsky, circa 100 Kilometer östlich der estnischen Grenze, zugetragen haben.
Das Manöver findet bis zum 20. September in Weißrussland, dem westlichen Teil Russlands, der Ostsee und der russischen Exklave Kaliningrad statt. An der siebentägigen Übung sollen nach offiziellen Angaben 12.700 Soldaten aus beiden Ländern teilnehmen; rund 250 Panzer und zehn Schiffe sollen im Einsatz sein. Einige westliche Staaten und die Nato gehen davon aus, dass die eigentliche Teilnehmerzahl viel höher sein könnte.
Quelle: ntv.de, jgu