Deutschland will Irakern helfen Kampfjets töten Dutzende IS-Kämpfer
08.12.2014, 12:43 Uhr
Kirkuk ist auch wegen der dortigen Ölfelder strategisch wichtig.
(Foto: REUTERS)
Die Kämpfe im Irak flammen erneut auf. Um die Stadt Kirkuk greifen Flugzeuge IS-Terroristen direkt an. Die irakische Armee kann derweil auf Hilfe aus Deutschland hoffen. Verteidigungsministerin von der Leyen rechnet mit einem jahrelangen Kampf gegen den IS.
Kampfjets der US-geführten Koalition haben im Nordirak Dutzende Kämpfer der Terrormiliz "Islamischer Staat" getötet. 38 Männer sollen den Angriffen aus der Luft zum Opfer gefallen sein, sagte ein irakischer Sicherheitsbeamter. Mindestens neun weitere seien verletzt worden. Die Bombardements konzentrierten sich nahe Kirkuk, das 230 Kilometer nördlich von Bagdad liegt. Auch eine von den Dschihadisten kontrollierte Brücke sei angegriffen worden.
Im Irak beherrscht der IS seit seinem Vorstoß im Juni rund ein Drittel der Landesfläche, doch die Lage ist unübersichtlich - der anfangs rasante IS-Vormarsch scheint aber ins Stocken geraten zu sein. So halten kurdische Kämpfer seit Wochen die nordsyrische Stadt Kobane, das Assad-Regime verteidigte zudem am Wochenende einen strategisch wichtigen Flughafen gegen fortgesetzte Angriffe. Einen baldigen Sieg über die Terroristen erwartet zurzeit aber niemand.
Verteidigungsministerin von der Leyen rechnet gar mit einem jahrelangen Kampf, wie sie der "Bild"-Zeitung sagte. An dem wird sich auch Deutschland beteiligen. Möglicherweise noch vor Weihnachten sollen zusätzliche Maßnahmen im Kampf gegen den IS beschlossen werden. Von der Leyen sagte der Zeitung auf eine entsprechende Frage: "Darauf müssen wir uns einstellen."
Große Anti-IS-Konferenz in Teheran
Es geht aber derzeit nicht um neue Waffenlieferungen oder gar Kampfeinsätze, sondern um Ausbildungshilfe für die irakische Armee. "Eine Entscheidung darüber könnte noch vor Weihnachten fallen", sagte die Ministerin. Kurden-Präsident Massud Barsani habe sie bei einem Telefonat vor kurzem um mehr Ausbildung seiner Truppen durch deutsche Experten gebeten.
Langsam aber sicher wächst auch der Zusammenhalt der Staaten in der Region. Nun hat Irans Außenminister Mohammed Dschawad Sarif seinem irakischen Amtskollegen uneingeschränkte Solidarität im Kampf gegen den IS zugesagt. "Bis zum Ende werden wir an der Seite des irakischen Volkes den Terrorismus (des IS) bekämpfen", sagte Sarif.
Quelle: ntv.de, vpe/dpa/rts