Politik

Wenn Irak Israel angreift Katzav droht mit Gegenschlag

Israels Staatspräsident Mosche Katzav hat den Irak bei einem Angriff mit Scud-Raketen auf sein Land wie 1991 mit schwerwiegenden Konsequenzen gedroht.

Wenn Bagdad solche Raketen auf Israel schieße, werde sein Land "entscheiden, wann wir wie, wo und mit welchen Mitteln zurückschlagen. Wir werden es keiner Macht der Welt erlauben, Israel militärisch anzugreifen, ohne dass unser Staat sich angemessen verteidigt", sagte Katzav zum Abschluss seines Deutschland-Besuchs der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "Die Welt".

Zugleich hielt die Diskussion um Militärhilfe für Israel über die "Patriot"-Abwehrraketen hinaus an. Israel hatte im Zusammenhang mit einem möglichen Angriff auf den Irak von Deutschland solche Abwehrraketen erbeten.

Der Vizepräsident des Zentralrates der Juden in Deutschland, Michel Friedman, sagte im ZDF, wegen des besonderen Verhältnisses Deutschlands zu Israel und der "besonderen Freundschaft", die sowohl Bundeskanzler Gerhard Schröder als auch Außenminister Joschka Fischer zu Israel unterhielten, würden "den Worten auch Taten folgen". Schröder hatte bei seinem Gespräch mit Katzav am Vortag über die "Patriot"-Rakete hinaus Hilfe in anderen Bereichen in Aussicht gestellt. Friedman hält die Diskussion bei den Grünen über den möglichen Umgang Israels mit den gewünschten Transportpanzern in den Palästinensergebieten für "außerordentlich schwierig und auch falsch".

Die CDU-Vorsitzende Angela Merkel sicherte Katzav bei einem Gespräch die dauerhafte Unterstützung ihrer Partei für sein Land zu. Sie habe deutlich gemacht, dass die CDU auch in Zukunft gute Beziehungen zu Israel pflegen und den Kampf gegen Antisemitismus in Deutschland vorantreiben wolle, sagte Merkel. Sie habe bei dem Gespräch die unterschiedlichen Positionen von rot-grüner Bundesregierung und CDU/CSU-Opposition in der Irak-Politik deutlich gemacht.

Katzav sagte am Dienstag bei einem Treffen mit Berlins Regierendem Bürgermeister Klaus Wowereit, die deutsch-israelischen Beziehungen stünden auf einer guten Basis. Wowereit betonte seinerseits bei einem Empfang, jüdisches Leben habe in der Stadt wieder einen festen Platz. Es sei ein Grund zur Dankbarkeit, dass Juden nach der barbarischen Verfolgung und Vernichtung durch die Nazis wieder nach Berlin zurückkehrten und sich eine Existenz aufbauten.

Quelle: ntv.de

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