Politik

In Zeiten des Wirtschaftsbooms Kaufkraft der Rentner schwindet

Seit 2001 fällt der Wert der Renten gemessen an der Inflation real um sieben Prozent. Darauf weist die Linke hin und fordert eine neue Rentenformel, die die Ruheständler vor Inflationsverlusten schützt. Bislang werden die Renten an die Entwicklung der Löhne angepasst. Dafür sorgt eine Schutzklausel. Aber auch die Löhne genießen keinen Schutz vor Inflation.

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(Foto: picture alliance / dpa)

Die Kaufkraft der Rentner ist in den vergangenen zehn Jahren deutlich gesunken. Das geht aus einer Anfrage der Linken an das Bundesarbeitsministerium hervor. Laut "Süddeutscher Zeitung", stiegen die Preise von 2001 bis 2010 um durchschnittlich 1,36 Prozent pro Jahr. Im gleichen Zeitraum legten die gesetzlichen Altersbezüge um jährlich 0,82 Prozent zu. Berücksichtige man die Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung, die die Rentner zu zahlen hätten, habe das Plus lediglich 0,56 Prozent jährlich betragen. Nach Berechnungen der Linken sei der Wert der Renten damit seit 2001 real um sieben Prozent gefallen.

Linken-Chef Klaus Ernst sagte der Zeitung: "Auf Deutschland rollt eine Welle der Altersarmut zu. Wenn die Renten weiter in dem Tempo sinken, dann liegt die Durchschnittsrente in zehn Jahren unter der Grundsicherung." Er plädierte für eine neue Rentenformel, die die Ruheständler vor Inflationsverlusten schützt, und eine Mindestrente, damit niemand in Altersarmut fällt.

Anpassung an die Löhne erfolgt

Die Bundesregierung verweist laut "Süddeutscher Zeitung" in ihrer Antwort dagegen darauf hin, dass die jährliche Anpassung der Renten sich an der Entwicklung der Löhne und nicht der Preisentwicklung orientiere: "Auch die Löhne der Beschäftigten genießen keinen Schutz vor Inflation." Außerdem erinnert das Arbeitsministerium an die positiven Folgen der Rentengarantie: "Die Renten sind momentan höher, als sie es ohne Schutzklausel wären."

In einer weiteren Antwort auf eine Linken-Anfrage habe die Bundesregierung neue Statistiken zur Altersarmut vorgelegt: Danach sind immer mehr alte und kranke Menschen auf staatliche Sozialleistungen angewiesen.

Quelle: ntv.de, dpa

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