Wegen Untreue hat das Landgericht Münster den früheren NPD-Schatzmeister Erwin Kemna zu zwei Jahren und acht Monaten Haft verurteilt. Die Strafkammer sah es nach Angaben eines Gerichtssprechers als erwiesen an, dass sich Kemna der gewerbsmäßigen Untreue in 80 Fällen schuldig gemacht hat. Der am 7. Februar verhaftete Kemna gestand vor Gericht, mehrere hunderttausend Euro Parteigelder auf seine Konten umgeleitet zu haben. Mit dem veruntreuten Geld habe er seine von der Insolvenz bedrohte Küchenfirma retten wollen.

Durch das Geständnis konnte in dem ursprünglich auf mehrere Verhandlungstage anberaumten Prozess bereits an diesem Freitag das Urteil gesprochen werden. Bei der Festnahme des damaligen NPD-Schatzmeisters hatte die Polizei vor gut sieben Monaten auch die Berliner Bundeszentrale der rechtsextremen Partei durchsucht. Von der damaligen Razzia betroffen waren auch Objekte in Kemnas Heimatort Ladbergen sowie in Lengerich und Osnabrück.