Politik

Schwere Erkrankung des Diktators? Kim Jong Un ist abgetaucht

Wo ist Kim Jong Un abgeblieben?

Wo ist Kim Jong Un abgeblieben?

(Foto: AP)

Normalerweise lässt die nordkoreanische Propaganda keine Gelegenheit aus, um Kim Jong Un von seiner besten Seite zu präsentieren. Doch seit bald einem Monat fehlt von dem jungen Diktator jede Spur. Bei seinem letzten Auftritt hinkte er.

In Abwesenheit von Kim Jong Un hat Nordkoreas Parlament einen engen Vertrauten des jungen Machthabers auf eine Schlüsselposition befördert. Kim, der seit Wochen nicht mehr in der Öffentlichkeit aufgetaucht ist, nahm an der Sitzung nicht teil, wie südkoreanische und chinesische Medien berichteten. Kims Abwesenheit löste neue Spekulationen über eine mögliche Erkrankung des nach unterschiedlichen Angaben 31 oder 32 Jahre alten Diktators aus.

Die Staatsmedien hatten zuletzt am 3. September über einen öffentlichen Auftritt Kim Jong Uns bei einem Konzert berichtet. Auf Aufnahmen wurde er leicht hinkend gezeigt. Ob er größere Gesundheitsprobleme hat, ist unklar. Kim war nach dem Tod seines Vaters Kim Jong Il Ende 2011 an die Staatsspitze befördert worden.

Ernennung Hwangs stärkt Kims Position

Die Oberste Volksversammlung in Pjöngjang ersetzte bei ihrer zweiten Sitzung in diesem Jahr Choe Ryong Hae, der lange Zeit als inoffizielle Nummer zwei im Machtgefüge gegolten hatte. Neuer Stellvertreter von Kim Jong Un in der Nationalen Verteidigungskommission wurde dessen Vertrauter Hwang Pyong So.

Mit dem neuen Posten wird nach Ansicht von Beobachtern die Position Hwangs hinter Kim gefestigt. Der Postenwechsel wurde den nordkoreanischen Medien zufolge von Kim vorgeschlagen. Danach billigte das Parlament auch die Ernennung von neuen Mitgliedern der Verteidigungskommission, die das wichtigste Entscheidungsgremium des kommunistischen Regimes ist.

Erst im Mai war Hwang von Kim zum Leiter des Politischen Büros der Volksarmee gemacht worden. Die Volksversammlung wird im Ausland als Scheinparlament bezeichnet. Sie tritt normalerweise nur ein- oder zweimal jährlich zusammen. Dabei werden weitgehend Beschlüsse der Arbeiterpartei ratifiziert. Im April hatte sie Kim Jong Un als Vorsitzenden der Verteidigungskommission und damit an der Staatsspitze bestätigt.

Quelle: ntv.de, jve/dpa

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