Politik

Kerry in China, Japan und Südkorea Kim diplomatisch eingekreist

Der US-Außenminister John Kerry bei einer Pressekonferenz mit seinem japanischen Kollegen Fumio Kishida.

Der US-Außenminister John Kerry bei einer Pressekonferenz mit seinem japanischen Kollegen Fumio Kishida.

(Foto: dpa)

Die USA bauen an einem diplomatischen Kreis rund um den Provokateur Nordkorea herum. Nach seinen Besuchen in Südkorea und China versichert sich Außenminister Kerry auch in Japan der gemeinsamen Position. Pjöngjang bleibt offiziell stur, aber es gibt ein erstes Anzeichen der Entspannung.

Im Konflikt mit Nordkorea haben die USA, Japan und China einhellig ein Ende der Provokationen gefordert. Der junge Machthaber Kim Jong Un solle von dem vorbereiteten Raketenstart absehen und an den Verhandlungstisch zurückkehren, lautete die gemeinsame Botschaft bei Gesprächen des US-Außenministers John Kerry in Peking und Tokio.

Als Schutzmacht bekräftigten die USA ihre Bereitschaft zur Verteidigung Südkoreas und Japans. Nach Gesprächen mit seinem japanischen Amtskollegen Fumio Kishida versicherte Kerry in Tokio, sein Land werde "alles notwendige tun, um Südkorea und Japan zu verteidigen". Jedoch bevorzuge man Verhandlungen. Drohungen führten nur zu weiterer Isolation Nordkoreas und Verarmung seines Volkes, sagte Kerry. "Es gibt einen klaren Weg." Nordkorea werde in den USA "bereitwillige Partner für Verhandlungen in gutem Willen finden".

Premierminister Shinzo Abe, der Kerry am Montag empfängt, sagte, Nordkorea müsse begreifen, "dass Provokationen niemals einen Nutzen bringen". Japan ist nach China und Südkorea die dritte und letzte Station der ersten Asienreise des neuen US-Außenministers, in deren Mittelpunkt die Korea-Krise steht. Am Vortag hatte Kerry in Peking mit dem traditionellen Nordkorea-Verbündeten China eine engere Kooperation vereinbart.

Hochrangige Vertreter der USA, darunter auch der amerikanische Generalstabschef und Geheimdienstvertreter, werden nach Angaben von Kerry bald für weitere Diskussionen nach China reisen, um neue Lösungen in der Krise zu suchen.

Die USA, China und Japan forderten Nordkorea eindringlich auf, die Sechs-Parteien-Gespräche über ein Ende seines Atomprogramms wieder aufzunehmen. Nordkorea hatte die Gespräche, bei denen außerdem Südkorea und Russland teilnahmen, aufgekündigt. Japans Außenminister Kishida forderte, dass Nordkorea sich zu den im Rahmen dieser Gespräche bereits getroffenen Vereinbarungen bekennen müsse.

Ein vorliegendes Gesprächsangebot Südkoreas zur Entschärfung der Lage wies Nordkorea als "hinterhältiges Komplott" zurück. Unterdessen sind sich die Experten doch nicht mehr so sicher, dass Pjöngjang am Montag eine Rakete abfeuern wird. An dem Tag wird der 101. Geburtstag des als Staatsgründer verehrten Kim Il Sung gefeiert. Die Gefahr eines peinlichen Fehlschlags sei zu groß, hieß es.

Quelle: ntv.de, dpa

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