Mit großem Gottesdienst Kirchentag beendet
24.05.2009, 12:02 UhrDer 32. Deutsche Evangelische Kirchentag in Bremen ist am Sonntag mit einem Schlussgottesdienst vor 100 000 Menschen zu Ende gegangen.
Der 32. Deutsche Evangelische Kirchentag in Bremen ist am Sonntag mit einem Schlussgottesdienst vor 100.000 Menschen zu Ende gegangen. Kirchentagspräsidentin Karin von Welck forderte gleichsam als Bilanz des Christentreffens mehr Solidarität und Engagement für Mitmenschen in der Zukunft. "Lasst uns die Probleme anpacken, lasst uns Verantwortung für die Zukunft unserer Welt übernehmen", sagte sie beim Gottesdienst.
Das Glaubensfest unter dem Motto "Mensch, wo bist Du?" bot seit Mittwoch rund 2500 Veranstaltungen zu den unterschiedlichsten Themenbereichen an mehreren Orten der Hansestadt. Themen waren unter anderem Menschenwürde, Solidarität, Demokratie und die jüngste deutsche Geschichte. Zu den Höhepunkten zählten die Auftritte der politischen Prominenz. Neben Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) und anderen Kabinettsmitgliedern kamen auch Altbundeskanzler Helmut Schmidt, der frühere Bundespräsident Richard von Weizsäcker und der finnische Friedensnobelpreisträger Martti Ahtisaari. Täglich beteiligten sich rund 100.000 Menschen.
Chance auf Neuanfang

In der Spiritualität Antworten auf aktuelle Fragen finden - das wollten viele der Besucher.
(Foto: AP)
Welck prangerte die Ungerechtigkeit des Bildungssystems an und appellierte: "Lasst uns die Spaltung unserer Gesellschaft, in jene, die Perspektiven haben und andere, denen diese Perspektiven qua Geburt verwehrt oder zumindest enorm erschwert sind, nicht hinnehmen."
Während des Kirchentages wurden immer wieder vor dem Hintergrund der schweren Wirtschafts- und Finanzkrise Skrupellosigkeit und unmenschliche Geschäftspraktiken kritisiert und mehr soziale Gerechtigkeit statt einer Ellbogengesellschaft gefordert. Als Fazit sagte Welck: "Auch 2009 wird als Jahr der Krise in die Geschichtsbücher eingehen. Es liegt an uns, die gegenwärtige Krise zu einer 'Stunde Null', zu einem wichtigen Neuanfang, zu machen. Eine solche Chance sehe ich in der breiten Wertedebatte, die seit dem Zusammenbruch der Finanzmärkte mit besonderer Intensität geführt wird."
Quelle: ntv.de, dpa