Anschläge auf Regionalzüge "Kofferbomber" vor Gericht
11.04.2007, 07:09 Uhrm Libanon hat am Mittwoch der erste Prozess gegen einen der beiden mutmaßlichen "Kofferbomber" von Köln begonnen. Die Sitzung wurde nach Angaben der Verteidigung jedoch direkt nach Eröffnung auf den 18. April vertagt. Der Hauptangeklagte Jihad Hamad hat nach Angaben der Justizbehörden gestanden, dass er am 31. Juli 2006 einen Sprengstoffkoffer in einem deutschen Regionalzug platziert hatte. Als Motiv gab der junge Mann Rache für die Veröffentlichung der dänischen Karikaturen des Propheten Mohammed an.
Hamad wurde zusammen mit drei weiteren libanesischen Angeklagten zum Justizpalast gebracht. Als Hauptverdächtige gelten jedoch Hamad und der Libanese Youssef al-Hajdib, der in Deutschland auf seinen Prozess wartet. Al-Hajdib soll damals einen Sprengstoffkoffer in einem zweiten Zug deponiert haben. Die Sprengsätze waren nicht explodiert, weil sie fehlerhaft konstruiert worden waren.
Der Prozess in Beirut wurde vertagt, weil die Polizei noch nach Saddam al-Hajdib, dem Bruder des in Deutschland inhaftierten Verdächtigen Youssef al-Hajdib, fahndet. Außerdem hat die Verteidigung eine Verlegung des Prozesses von der Hauptstadt Beirut in die Heimatregion der Angeklagten im Nordlibanon beantragt.
Der Prozess findet im Libanon statt, da es zwischen der Bundesrepublik und dem arabischen Land kein Auslieferungsabkommen gibt. Die Verdächtigen sind sunnitische Muslime. Eine Verbindung der Männer zu einer Terrorgruppe konnte bisher nicht nachgewiesen werden.
Quelle: ntv.de