Altbundeskanzler Helmut Kohl liegt Berichten zufolge auf der Intensivstation der Chirurgie des Universitätsklinikums Heidelberg. Nach Informationen von "Spiegel Online" wurde Kohl bereits vor drei Wochen nach einer Darmoperation auf die Intensivstation verlegt. Sein Zustand sei kritisch, berichtet die Nachrichtenseite unter Berufung auf das Umfeld des Altkanzlers.

Auch die Illustrierte "Bunte" meldete, ebenfalls unter Berufung auf Kohls "Umfeld", dass der Altkanzler auf der Heidelberger Intensivstation liegt.

Offizielle Stellungnahmen gibt es nicht: Die Deutsche Presse-Agentur meldete, sie habe bei Bundes-CDU, Bundesregierung und Klinikum keine Bestätigung für die Meldung bekommen. Das Uniklinikum dürfe dazu keine Auskünfte geben, sagte ein Sprecher. Bei CDU und Regierung hieß es, ein solcher Klinikaufenthalt sei bislang nicht bekannt. Laut "Welt" sagte ein Kliniksprecher, eventuell werde es später ein Statement in Abstimmung mit der Familie geben.

Kohl war bereits am 4. Mai in Heidelberg operiert worden. Dabei wurde ihm ein neues Hüftgelenk eingesetzt. Die "Bild"-Zeitung meldete drei Tage später, die Operation sei gut verlaufen, Kohl wolle "so schnell wie möglich wieder nach Hause".

Helmut Kohl war von 1982 bis 1998 Bundeskanzler. In seine Amtszeit fiel der Zusammenbruch der DDR, innerhalb weniger Monate organisierte er mit seiner Regierung die Deutsche Einheit. Auch die Einführung des Euro wurde von Kohl angestoßen und vorangetrieben. Am 3. April feierte der Altkanzler seinen 85. Geburtstag, einen öffentlichen Auftritt gab es dabei nicht.