Politik

Wahl in NRW Kraft sticht Laschet aus

Herausforderer ohne Chance: CDU-Kandidat Laschet mit Ministerpräsidentin Kraft.

Herausforderer ohne Chance: CDU-Kandidat Laschet mit Ministerpräsidentin Kraft.

(Foto: picture alliance / Federico Gamb)

In einigen Wochen wählt Nordrhein-Westfalen. Laut einer Umfrage muss die CDU zittern. Sie könnte sogar noch schlechter abschneiden als vor fünf Jahren mit Norbert Röttgen. Hannelore Kraft hat jedoch möglicherweise auch ein Problem.

Zwei Monate vor der Landtagswahl am 14. Mai hat die CDU in Nordrhein-Westfalen schlechte Aussichten, Ministerpräsidentin Hannelore Kraft abzulösen. Laut einer neuen Forsa-Umfrage würden sich im größten deutschen Bundesland 40 Prozent der Wähler für die SPD entscheiden und nur 26 für die CDU. Die Sozialdemokraten können damit im Vergleich zum Januar um fünf Prozentpunkte zulegen, die CDU büßt drei ein.

Ursache dafür ist vor allem die Beliebtheit der Amtsinhaberin. In einer Direktwahl präferieren 55 Prozent Kraft und nur 23 ihren Herausforderer Armin Laschet. Dass die Ministerpräsidentin sich berechtigte Hoffnungen auf eine dritte Amtszeit machen kann, liegt auch daran, dass sie sowohl bei Männer und Frauen beliebter ist als auch in sämtlichen Alters- und Berufsgruppen. So würden sich unter den 18- bis 29-Jährigen nur 14 Prozent für Laschet (Kraft: 54) entscheiden, unter Arbeitern 17 (62) und unter Schülern und Studenten lediglich 12 (57).

Auffallend ist: Die beiden großen Parteien liegen in der aktuellen Umfrage fast exakt bei dem Ergebnis der vorgezogenen Landtagswahl vom Mai 2012. Damals holte die SPD 39,1 Prozent und die CDU mit Spitzenkandidat Norbert Röttgen 26,3. Dieses Ergebnis war damals das schlechteste der CDU in NRW seit Gründung der Bundesrepublik. Die Partei muss nun zittern, bei der Landtagswahl noch schlechter abzuschneiden als damals.

Notfalls Rot-Gelb?

Auch bei den kleinen Parteien gibt es etwas Bewegung in der neuen Forsa-Umfrage. Die Grünen, die zurzeit noch mit der SPD regieren, erreichen nur noch 6 Prozent und damit zwei Punkte weniger als noch im Januar. Die FDP und ihr Spitzenkandidat Christian Lindner legen zwei Punkte zu und liegen bei 11 Prozent. Die Linke muss mit aktuell 5 Prozent (-1) um den Einzug in den Landtag bangen. Die AfD verliert einen Punkt, hat mit 7 Prozent aber nach wie vor gute Chancen, in das Parlament einzuziehen.

Für mögliche Bündnisse haben die Zahlen folgende Konsequenzen: Eine Fortsetzung der rot-grünen Landesregierung ist nach wie vor denkbar. Zurzeit liegen beide Parteien mit 46 Prozent aber knapp unterhalb einer Mehrheit. Für eine Große Koalition würde es mit 66 Prozent derweil locker reichen. Ministerpräsident Kraft ist keine Anhängerin eines rot-rot-grünen Bündnisses, aber die drei Parteien kommen auf 51 Prozent und könnten zusammen regieren. Das Gleiche gilt für eine Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und den Liberalen (57), die FDP-Chef Lindner allerdings ausgeschlossen hat. Eine Mehrheit hätten die Sozialdemokraten in einem Bündnis mit der FDP (51).

Aufschlussreich ist auch die die Bundestagsabsicht der Menschen in NRW. Demnach steht die SPD mit 35 Prozent (Januar: 27) wieder knapp vor der CDU mit 33 (37). Die FDP kommt auf 9 (+2), die AfD auf 7 (-1), die Grünen auf 6 (-3) und die Linke auf 5 Prozent (-2). Ganz offensichtlich nutzt die Nominierung von Kanzlerkandidat Martin Schulz der SPD auch in Nordrhein-Westfalen.

Quelle: ntv.de, cro

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen