Politik

100 Gegendemonstranten verhaftet Krawall bei Neonazi-Aufmarsch

2000 Gegendemonstranten, 60 waren wohl gewaltbereit.

2000 Gegendemonstranten, 60 waren wohl gewaltbereit.

(Foto: dpa)

Am Rande eines geplanten Neonazi-Aufmarsches nimmt die Polizei im baden-württembergischen Göppingen mehr als 100 Menschen aus dem linken Spektrum fest. Unter den 2000 Gegendemonstranten, die im Vorfeld der Neonazi-Demo protestieren, seien laut Polizei einige gewaltbereit.

Am Rande eines Neonazi-Aufmarsches in Göppingen in Baden-Württemberg ist es zu gewaltsamen Ausschreitungen zwischen Gegendemonstranten und der Polizei gekommen. Die Polizei nahm rund 100 Menschen aus dem linken Spektrum in Gewahrsam. Sie hätten Polizisten mit Steinen und Feuerwerkskörpern beworfen, Polizisten geschlagen und nach ihnen getreten, hieß es. Drei Streifenwagen sowie eine Baustelle wurden beschädigt.

Die Polizei setzte Pfefferspray ein. Acht Verdächtige seien wegen Verstößen gegen das Waffengesetz, Beleidigung und Widerstands gegen Polizeibeamte festgenommen worden. Informationen zu Verletzten lagen der Polizei nach eigenen Angaben nicht vor. "Von den polizeilichen Maßnahmen waren ausnahmslos Personen des linken Spektrums betroffen", erklärte die Polizei der Stadt am Rande der Schwäbischen Alb. Sie schätzte die Zahl der Gegendemonstranten auf 2000. Die meisten von ihnen demonstrierten friedlich.

Der Neonazi-Demonstrationszug bestand laut Polizei aus rund 150 sogenannten nationalen Sozialisten. Die Behörden hatten 400 Neonazis erwartet. Die Stadt Göppingen hatte versucht, den Aufmarsch gerichtlich verbieten zu lassen, war damit aber gescheitert. Am späten Nachmittag ging der rechte Aufmarsch mit einer Kundgebung zu Ende. Ein direktes Aufeinandertreffen der linken und rechten Demonstranten konnte die Polizei verhindern.

Wie die Polizei weiter mitteilte, musste auch der Bahnverkehr auf der Strecke Stuttgart - Ulm für eine Dreiviertelstunde eingestellt werden. Als Grund wurden Kabelschäden in der Nähe von Göppingen genannt, die möglicherweise vorsätzlich verursacht worden seien. Ob ein Zusammenhang mit den Kundgebungen besteht, war zunächst nicht bekannt.

Quelle: ntv.de, dpa/AFP

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