Politik

Aussprache "ohne Import von Werten" Kreml will mit Trump über Atomwaffen reden

Wladimir Putin hofft, besser mit Trump zusammenarbeiten zu können als mit Obama.

Wladimir Putin hofft, besser mit Trump zusammenarbeiten zu können als mit Obama.

(Foto: AP)

Nach seinem Amtsantritt erwägt Donald Trump, die US-Sanktionen gegen Russland aufzuheben - zumindest, wenn Putin zugleich sein Atomwaffenarsenal reduziert. Der will offenbar mit sich reden lassen. Allerdings hat seine Kompromissbereitschaft klare Grenzen.

Russland setzt nach dem Amtsantritt von Donald Trump als US-Präsident auf Gespräche über das Atomwaffenarsenal beider Staaten. Russland erwarte einen Dialog über strategische Stabilität inklusive Nuklearwaffen, sagte Außenminister Sergej Lawrow. Dies umfasse zudem einen Austausch über den US-Raketenschutzschild in Europa, Atomtests, Weltraumwaffen und hypersonische Waffen. Die Stationierung von Nato-Truppen in den baltischen Staaten bezeichnete er als "schlechte Idee".

Trump, der am Freitag die Nachfolge von Barack Obama antritt, hatte in einem Interview ein Ende der im Zusammenhang mit dem Ukraine-Konflikt verhängten Sanktionen gegen Russland in Aussicht gestellt. Im Gegenzug solle der russische Präsident Wladimir Putin einem Abkommen zur Reduzierung von Atomwaffen zustimmen. Die Nato bezeichnete Trump als obsolet.

Als Reaktion auf die russische Annexion der Krim hatte das Verteidigungsbündnis damit begonnen, seine Präsenz gegenüber Russland in Osteuropa zu stärken und damit Irritationen bei der Führung in Moskau ausgelöst. Lawrow kritisierte die Versuche der westlichen Länder, Demokratie zu exportieren. Dies habe aus russischer Sicht in der internationalen Politik nur Probleme gebracht, in der Ukraine wie beim Arabischen Frühling im Nahen Osten.

Gemeinsamer Kampf gegen Terror

Russland sei bereit, mit den USA, mit EU und Nato gleichberechtigt zusammenzuarbeiten. "Aber ohne Import von Werten, ohne Versuche, uns irgendwelche Werte aufzudrängen", sagte Lawrow. Der Kreml setze zudem große Hoffnungen auf einen gemeinsamen Kampf gegen den Terrorismus mit den USA unter Trump.

Der internationale Terror sei auch im abgelaufenen Jahr die größte Gefahr für die Weltsicherheit gewesen, Lawrow. "Wenn Trump sagt, dass für ihn der Kampf gegen den Terrorismus Vorrang hat, dann können wir das nur begrüßen." Auch in Syrien hoffe Russland mit Trump auf eine effektivere Kooperation.

Quelle: ntv.de, jug/dpa/rts

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