Politik

Zivilisten verlassen Debalzewo Kriegsparteien vereinbaren Rettungskorridor

Leere Busse waren am frühen Morgen auf dem Weg nach Debalzewo, um eingeschlossene Zivilisten abzuholen.

Leere Busse waren am frühen Morgen auf dem Weg nach Debalzewo, um eingeschlossene Zivilisten abzuholen.

(Foto: REUTERS)

Seit Tagen steht der äußerste Osten der Ukraine unter Dauerfeuer zwischen Armee und Separatisten. Damit die Bevölkerung sich in Sicherheit bringen kann, wollen die Kriegsparteien einige Stunden lang aufhören zu schießen.

In der umkämpften ostukrainischen Stadt Debalzewo haben sich das Militär und die prorussischen Aufständischen auf einen humanitären Korridor geeinigt. Um Zivilisten in Sicherheit zu bringen, stünden 20 Busse bereit, sagte Separatistensprecherin Daria Morosowa. Die ersten Fahrzeuge hätten die Gegend bereits verlassen, meldete die Agentur Interfax.

Für die Evakuierung hätten sich die Konfliktparteien auf eine Feuerpause bis 16 Uhr geeinigt. Sie trat um 9 Uhr in Kraft, wie die Separatisten über ihre Nachrichtenagentur mitteilten. In Debalzewo sollen Tausende ukrainische Soldaten eingekesselt sein, wie die Separatisten behaupten. Die Militärführung in Kiew weist dies zurück.

Ein Sprecher des Innenministeriums in Kiew bestätigte die Einrichtung des Korridors. Nach Angaben des Zivilschutzes wurden bereits am Donnerstag fast 400 Menschen aus Kampfzonen in den Gebieten Donezk und Luhansk fortgebracht.

Der strategisch wichtige Bahnknotenpunkt zwischen Donezk und Luhansk ist seit über einer Woche heftig umkämpft. Bislang wird die Stadt von der ukrainischen Armee kontrolliert. Die Rebellen versuchen, die ukrainischen Truppen dort einzuschließen.

Die Konfliktparteien berichten ungeachtet der kurzen Waffenpause von gegenseitigem Beschuss. Ein Soldat wurde dabei getötet, wie die Armeeführung mitteilte. In der Separatistenhochburg Donezk kamen nach Darstellung der Aufständischen zwei Zivilisten ums Leben.

Quelle: ntv.de, nsc/dpa/AFP

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