Hollande lädt nach Paris Krisengipfel sucht Mittel gegen Boko Haram
17.05.2014, 13:58 Uhr
Dieses Bild von den entführten Mädchen verbreitete Boko Haram.
(Foto: AP)
Seit einem Monat hält sie islamistische Terrorgruppe Boko Haram mehr als 200 Schülerinnen in ihrer Gewalt. Immer neue Bluttaten erschüttern die Region. Nun soll eine gemeinsame Strategie gegen die Gruppe entwickelt werden.
Ein französisch-afrikanischer Sicherheitsgipfel zur Entwicklung einer Strategie gegen die islamistische Terrorgruppe Boko Haram hat in Paris begonnen. Der französische Präsident François Hollande empfing den nigerianischen Präsidenten Goodluck Jonathan und Vertreter aus den Nachbarländern Nigerias - dem Tschad, Kamerun, Niger und Benin.
Auch die USA, Großbritannien und die EU sind beteiligt. Die Entführung von mehr als 200 Schülerinnen in Nigeria vor einem Monat hatte internationale Empörung und Hilfsbereitschaft ausgelöst. In Paris wollen die Politiker eine Koordination zwischen den afrikanischen Ländern erreichen, um Boko Haram und andere Terrorgruppen in der Region zu bekämpfen.
Angriff auf Straßenarbeiter
Aus Kamerun kamen unterdessen Meldungen über eine Bluttat, die ebenfalls der Islamistengruppe zugerechnet wird. Bei einem Überfall auf ein Lager von Straßenarbeitern im Norden Kameruns wurde nach Behördenangaben ein Chinese getötet. Zehn weitere Chinesen werden vermisst. Nach Polizeiangaben überfielen Extremisten von Boko Haram in der Nacht zum Samstag ein Lager von Straßenarbeitern. Die zehn vermissten chinesischen Arbeiter seien vermutlich verschleppt worden, sagte ein Polizeisprecher.
Nach seinen Angaben lieferten sich Soldaten und Extremisten ein stundenlanges Feuergefecht. Aus chinesischen Botschaftskreisen in Kameruns Hauptstadt Yaoundé verlautete, es würden zehn Chinesen vermisst und es gebe einen Verletzten. Das Todesopfer wurde nicht bestätigt.
Boko Haram kämft seit fünf Jahren im Norden Nigerias für die Errichtung eines islamistischen Staates. Vor einen Monat verschleppten Kämpfer der Sekte in der Region fast 300 Schülerinnen, mehr als 200 der Mädchen sind noch immer in der Gewalt der Islamisten. Das Verbrechen hat die Weltgemeinschaft empört.
Quelle: ntv.de