Wowereit gewinnt hinzu Künast verliert mächtig
11.01.2011, 11:27 Uhr
Künast muss kämpfen, wenn sie die Hauptstadt regieren will.
(Foto: dpa)
Im Duell um das Bürgermeister-Amt in Berlin zeichnet sich eine Wende ab. Grünen-Kandidatin Künast verliert weiter an Zustimmung, Amtsinhaber Wowereit kann punkten. Abgeschlagen hingegen sind FDP und CDU. Zurzeit sieht also in der Hauptstadt alles nach einer Fortsetzung des rot-roten Bündnisses aus.
Renate Künast, Spitzenkandidatin der Grünen für die Wahl zum Regierenden Bürgermeister von Berlin, muss sich ernsthafte Gedanken um ihren sicher geglaubten Erfolg machen. Nach Monaten des Umfragehochs verliert ihre Partei laut einer Umfrage von Infratest Dimap weitere zwei Punkte und liegt nur noch bei 25 Prozent. Im September 2010, auf dem Höhepunkt der Proteste gegen das Bahnprojekt Stuttgart 21, hatten die Grünen noch 30 Prozent auf sich vereinen können. Die SPD unter Amtsinhaber Klaus Wowereit gewinnt hingegen zwei Punkte hinzu und erreicht nun 29 Prozent. Gemeinsam mit der Linkspartei, für die sich 17 Prozent der wahlberechtigten Berliner aussprechen, gäbe es damit seit längerer Zeit wieder eine knappe rot-rote Mehrheit der Sitze im Abgeordnetenhaus .
CDU-Kandidat Frank Henkel, der am Montag einstimmig von seiner Partei zum Spitzenkandidaten gekürt wurde, kann zurzeit mit lediglich 20 Prozent rechnen. Für ein echtes Eingreifen in das Duell zwischen Künast und Wowereit wird das vermutlich nicht reichen. Und zwar auch, weil die FDP auch in der Hauptstadt in der Krise steckt und mit zurzeit nur vier Prozent den Einzug in das Abgeordneten-Haus verpassen würde.
Auch in der Direktwahl-Frage hat Wowereit die Nase vorn. 54 Prozent der Berliner wollen an Wowereit festhalten - das sind vier Punkte mehr als in der letzten Umfrage. Für Künast sprechen sich nur noch 28 Prozent aus - ein Verlust von drei Punkten.
Künast wird unterdessen nicht müde, ihrem Konkurrenten vorzuwerfen, er sei in seinem Amt nicht mehr recht motiviert. Zudem habe er zwar immer viel versprochen, sich aber nicht wirklich darum gekümmert. Berlin müsse endlich geordnet regiert werden. Wowereit weist diese Angriffe natürlich zurück. In Berlin wird am 18. September 2011 ein neues Abgeordnetenhaus gewählt. Wowereit stellt sich zum dritten Mal seit Juni 2001 zur Wiederwahl.
Quelle: ntv.de, jmü