"Doch noch eine Chance für die CDU" Künast will Tür nicht schließen
01.12.2010, 16:13 UhrDas Superwahljahr 2011 soll das erfolgreiche Jahr für die Grünen werden. Fraktionschefin Künast will sich keinesfalls schon vorher auf politische Konstellationen festlegen. Wenn beispielsweise Berlins Regierender Bürgermeister Wowereit schon jetzt klarstelle, dass es für die SPD ausgeschlossen sei, unter den Grünen zu regieren, begehe er einen großen Fehler.
Trotz verschärfter schwarz-grüner Konfrontation hält Grünen-Fraktionschefin Renate Künast im Superwahljahr 2011 an prinzipieller Offenheit zur CDU fest. "Die Zeit dieser platten Lagerwahlkämpfe ist sowieso vorbei", sagte sie dem Magazin "Stern". In vielen Bundesländern sei es die einzige Chance für die CDU, die Tür zu den Grünen nicht zuzuschlagen, um überhaupt in der Debatte zu bleiben.
Nach dem Scheitern der schwarz-grünen Koalition in Hamburg können SPD und Grüne dort auf eine klare Mehrheit hoffen. In Baden-Württemberg hat Schwarz-Gelb rund vier Monate vor der Landtagswahl in Umfragen aufgeholt, liegt aber noch knapp hinter Grün-Rot.
Zudem bekräftigte die Kandidatin für das Amt der Regierungschefin in Berlin, Schwarz-Grün bleibe nach der Wahl zum Abgeordnetenhaus im September für sie denkbar. "Wir haben die größte Schnittmenge mit der SPD, aber wenn man für ein solches Amt antritt, ist es auch wichtig, sich Optionen zu erarbeiten und keine auszuschließen", sagte Künast. Sie nehme die Äußerung von Amtsinhaber Klaus Wowereit ernst, dass es für die SPD nicht infrage komme, sich unter den Grünen an einer Regierung zu beteiligen.
Im Kampf um die Regierungsmacht in Berlin will Künast ausgetretene Wahlkampfpfade verlassen. So wollten die Grünen private Hauspartys anbieten, damit Gruppen mit einem grünen Kandidaten in den eigenen vier Wänden diskutieren könnten.
Quelle: ntv.de, dpa