Politik

Zu wenig Lehrer Kultusminister sorgen sich

Angesichts des zunehmenden Pädagogenmangels sollten die Hochschulen wieder mehr Lehramts-Studienplätze vor allem in naturwissenschaftlichen Fächern bereitstellen und zugleich Maßnahmen gegen den häufigen Studienabbruch ergreifen, fordern die Minister.

Die Kultusminister sorgen sich um den raren Lehrernachwuchs in Deutschland. Angesichts des zunehmenden Pädagogenmangels sollten die Hochschulen wieder mehr Lehramts-Studienplätze vor allem in naturwissenschaftlichen Fächern bereitstellen und zugleich Maßnahmen gegen den häufigen Studienabbruch ergreifen, forderten die Minister. In den vergangenen Jahren waren in mehreren Bundesländern Studienplätze für Lehramtsstudenten im erheblichen Umfang abgebaut worden.

Mit einer umstrittenen Plakatkampagne warb Baden-Württemberg vor einigen Monaten um Lehrer - deren Ausbildung andere Bundesländer geleistet hatten.

Mit einer umstrittenen Plakatkampagne warb Baden-Württemberg vor einigen Monaten um Lehrer - deren Ausbildung andere Bundesländer geleistet hatten.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Zugleich wolle jedes Bundesland künftig ausreichend Stellen für den Vorbereitungsdienst bereitstellen, um den eigenen Bedarf an Nachwuchslehrern weitgehend selbst decken zu können, teilte die Kultusministerkonferenz (KMK) nach ihren Beratungen in Berlin mit. Längere Wartezeiten zwischen Studienabschluss und Einstellung in den Vorbereitungsdienst sollen vermieden werden.

Die Kultusminister sicherten sich zu, künftig "gezielte Werbe- und Informationsmaßnahmen" zur Gewinnung von Nachwuchslehrern aus anderen Bundesländern nur im gegenseitigen Einvernehmen durchzuführen. Hintergrund dieser Abmachung ist die Verärgerung in der KMK über gezielte Junglehrer-Abwerbeaktionen von Hessen und Baden-Württemberg. Dem Vernehmen nach steht es aber auch nach dem Beschluss weiterhin jedem Bundesland frei, in überregionalen Medien bundesweit in Stellenanzeigen um Lehrer zu werben.

Besser wird der Unterricht nicht

Nach Berechnungen des Essener Bildungsforschers Klaus Klemm werden bis 2020 rund 460.000 Pädagogen aus Altersgründen ausscheiden. Nach der derzeitigen Zahl der Lehramtsstudenten werden aber im Jahresschnitt nur 26.000 fertig ausgebildete Junglehrer für eine Neueinstellung in den Schulen zur Verfügung stehen. Diese Zahl reicht laut Klemm trotz sinkender Schülerzahl nicht aus, um den gegenwärtigen Stand der Lehrerversorgung in den Schulen zu halten, geschweige denn Reformen zu realisieren - wie etwa mehr Ganztagsschulen, kleinere Klassen oder Förderunterricht. Klemm erwartet in den nächsten Jahren einen noch schärferen Länderwettbewerb um die Nachwuchspädagogen.

Quelle: ntv.de, dpa

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