Wahlen in Mexiko stehen bevor Lehrer randalieren, legen Feuer bei Parteien
06.06.2015, 05:36 Uhr
Die Demonstranten legten Feuer bei der Regierungspartei PRI.
(Foto: dpa)
Im Vorfeld von Wahlen in Mexiko kommt es im Land zu Unruhen. Lehrer greifen die Büros mehrerer Parteien an. Aktivisten bringen einen Polizisten in ihre Gewalt. Die Provinzhauptstadt des Bundesstaates Oaxaca ist von der Benzinversorgung abgeschnitten.
Zwei Tage vor den Parlaments- und Regionalwahlen in Mexiko haben streikende Lehrer im Süden des Landes mehrere regionale Parteizentralen angegriffen und sich Auseinandersetzungen mit der Polizei geliefert. In der Provinzhauptstadt Tuxtla Gutiérrez im Bundesstaat Chiapas plünderten sie die Büros der Regierungspartei PRI, der linken PRD und der Grünen und steckten Möbel und Dokumente in Brand.
In der Ortschaft Tlapa im Bundesstaat Guerrero kam es derweil zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Laut einem Bericht der Zeitung "Reforma" brachten Mitglieder der linken Bewegung MPG einen Polizisten und zwei Mitarbeiter der Wahlbehörde in ihre Gewalt.
Aufklärung gefordert
Aus Protest gegen eine Bildungsreform und aus Unzufriedenheit mit der Regierung rief die mächtige Lehrergewerkschaft CNTE zum Wahlboykott auf. Außerdem forderte sie Aufklärung über das Schicksal von 43 Studenten, die im vergangenen Jahr von der Polizei verschleppt und vermutlich von Bandenmitgliedern getötet worden waren.
Im Bundesstaat Oaxaca blockieren Lehrer seit Tagen eine Verteilstation von Benzin und haben die Provinzhauptstadt von der Treibstoffversorgung abgeschnitten. Am Sonntag werden alle 500 Abgeordneten auf Bundesebene, neun Gouverneure und knapp 900 Bürgermeister in 16 Bundesstaaten gewählt. Die Wahl gilt als Stimmungstest zur Hälfte der Amtszeit von Präsident Enrique Peña Nieto.
Quelle: ntv.de, rpe/dpa