Politik

Todesstrafe für Gouverneursmord Leibwächter soll sterben

Ein pakistanisches Gericht verurteilt einen Polizisten zum Tode, der Anfang Januar den Gouverneur der Provinz Punjab erschoss. Qadri war als Leibwächter des Gouverneurs für dessen Sicherheit zuständig.

Seine Kritik am umstrittenen Blasphemie-Gesetz in Pakistan war dem Gouverneur der Provinz Punjab, Salman Taseer, zum Verhängnis geworden. . Ein Sondergericht befand den 26-jährigen Mumtaz Hussain Qadri des Terrors und Mordes für schuldig, wie das staatliche Fernsehen berichtete, und verurteilte ihn dafür zum Tode. Die Verhandlung fand aus Sicherheitsgründen in der Nachbarstadt Rawalpindi statt.

Mumtaz Hussain Qadri tötete den Mann, den er schützen sollte.

Mumtaz Hussain Qadri tötete den Mann, den er schützen sollte.

(Foto: dpa)

Die Ermordung Taseers hatte liberale Pakistaner schockiert, war aber von radikalen islamischen Parteien begrüßt worden. Für sie wurde der Mörder zum Volkshelden. Auch während der Gerichtsverhandlung versammelten sich Dutzende von Sympathisanten vor dem Gebäude. Sie trugen Fotos des Attentäters und machten ihre Unterstützung in Sprechchören deutlich.

Gegen das Blasphemie-Gesetz

Der Provinzgouverneur Taseer, ein enger Vertrauter des pakistanischen Präsidenten Asif Ali Zardari, hatte sich vehement für eine Abschaffung des stark gemacht. Das Gesetz verbietet generell die Beleidigung jeder Religion, wird aber in der Praxis nur bei angeblicher Herabsetzung des Islams angewandt. Islamisten in Pakistan laufen Sturm gegen Änderungen an dem Gesetz.

Anfang März war auch Shahbaz Bhatti, der einzige christliche Minister in der pakistanischen Regierung, wegen seiner Kritik am Blasphemie-Gesetz ermordet worden. Bhatti hatte sich auch für die Christin Asia Bibi eingesetzt, die wegen Blasphemie von einem Gericht im Punjab zum Tode verurteilt worden war.

Quelle: ntv.de, dpa

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