Sind es die Deutschen? Leichen wurden in Säcke gestopft
06.09.2011, 09:43 UhrDie beiden Leichen, die in den afghanischen Bergen entdeckt wurden, sind auf dem Weg in die Hauptstadt Kabul. Dort wird sich herausstellen, ob es sich bei den Toten um die beiden vermissten Deutschen handelt.
Die Leichen der beiden in Afghanistan offenbar ermordeten deutschen Entwicklungshelfer sind in der Salang-Region nach Angaben der örtlichen Behörden geborgen worden. Afghanische Sicherheitskräfte hätten die Toten aus den Bergen in der Provinz Parwan zu einer Straße gebracht, berichtet die Deutsche Presse-Agentur unter Berufung auf Polizisten in dem Gebiet.
Anschließend seien die Leichen mit Fahrzeugen des US-Militärs zum nördlich von Kabul gelegenen US-Luftwaffenstützpunkt Bagram gebracht worden. Dort würden sie an Vertretern der deutschen Botschaft übergeben, hieß es.
Das Auswärtige Amt in Berlin hat den Tod der beiden Deutschen bislang nicht bestätigt. "Der Krisenstab und die Botschaft sind zusammen mit den relevanten Stellen mit Hochdruck um eine Identifizierung bemüht", sagte ein Ministeriumssprecher. Die Toten waren am Vortag im Hindukusch-Gebirge entdeckt worden.
Die Leichen seien in Säcke gestopft gewesen, sagte eine Sprecherin der Provinzregierung. Der Gouverneur von Parwan, Abdul Baschir Salangi, war am Montag von einem Raubmord ausgegangen und hatte örtliche Nomaden vom Stamm der Kuchi verdächtigt. Er hatte zudem mitgeteilt, dass die beiden Deutschen nach ersten Erkenntnissen erschossen worden seien. Chalid sagte am Dienstag, die endgültige Todesursache müsse nach dem Eintreffen der Leichen untersucht werden.
Die Deutschen waren vor mehr als zwei Wochen bei einer Wanderung im Hindukusch nördlich von Kabul spurlos verschwunden. Nach dpa-Informationen war einer der Männer - ein 59-Jähriger aus Baden-Württemberg - für die staatliche deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Kabul tätig. Der zweite Mann, ein 69-Jähriger aus Sachsen, gehörte demnach einem christlichen Hilfswerk an, das in der afghanischen Hauptstadt arbeitete.
Quelle: ntv.de, dpa