Politik

Abschied von der Wehrpflicht Letzte Rekruten rücken ein

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(Foto: picture alliance / dpa)

Historischer Tag für die Bundeswehr: Zum letzten Mal werden Tausende junger Männer am Montag zum Wehrdienst eingezogen, auch wenn sie nicht wollen. Damit geht eine 57-jährige Tradition der Bundeswehr als Wehrpflichtarmee zu Ende. Im Zuge der Bundeswehrreform wird die Truppe insgesamt stark verkleinert.

Nach mehr als 50 Jahren Wehrpflicht werden am Montag letztmals junge Männer regulär zum Dienst an der Waffe eingezogen. Rund 12.000 Wehrpflichtige müssen nach Angaben des Verteidigungsministeriums ihren Grundwehrdienst antreten. Im Rahmen der Bundeswehrreform wird die Wehrpflicht zum 1. Juli ausgesetzt.

Bereits beim zweiten Einberufungstermin am 1. März 2011 werden nur noch Freiwillige eingestellt. Gesetzlich hätte die Bundeswehr bis zum 1. Juli die Möglichkeit, junge Männer auch gegen ihren Willen einzuziehen. Die Bundeswehr soll künftig 170.000 Berufs- und Zeitsoldaten haben. Derzeit dienen etwa 240.000 Soldaten.

Aus für viele Kreiswehrersatzämter

In Zusammenhang mit der Aussetzung der Wehrpflicht will die Bundeswehr mindestens 42 der bislang 52 Kreiswehrersatzämter schließen. Der CDU-Verteidigungsexperte Jürgen Herrmann sagte, voraussichtlich würden bundesweit nur acht bis zehn der Behörden erhalten bleiben. Die Kreiswehrersatzämter waren bisher vor allem für die Musterung der Wehrpflichtigen zuständig. Dort bislang tätige Ärzte könnten dem Bericht zufolge in anderen Bereichen eingesetzt werden, zum Beispiel als Truppenärzte, die sich um Rückkehrer aus Auslandseinsätzen kümmern.

Die derzeit vier Zentren der Bundeswehr für Nachwuchsgewinnung in Berlin, Düsseldorf, Hannover und München sollen mit den verbleibenden Kreiswehrersatzämtern verschmelzen. Die Zentren waren für die Anwerbung Freiwilliger eingerichtet worden. Obwohl die Bundeswehr schrumpfe, "werden wir viel Geld in die Hand nehmen müssen, um junge Freiwillige zu werben", sagte Herrmann. Es werde nicht einfach sein, die jährlich geplante Zahl von 7500 zu erreichen. "Wir werden verstärkt Frauen ansprechen", kündigte der CDU-Politiker an.

Quelle: ntv.de, dpa

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