Keine Hinrichtung in Kuba Letzter Todeskandidat gerettet
29.12.2010, 06:52 UhrKubas letzter Todeskandidat, der Kubano-Amerikaner Humberto Eladio Real Suárez, wird nicht hingerichtet. Das Oberste Gericht des kommunistischen Staates verwandelte nach Angaben einer Dissidentengruppe die Todesstrafe gegen Real Suárez in eine 30-jährige Gefängnisstrafe. Der Mann, Mitglied einer Exilorganisation von Kubanern in Florida, war vor 16 Jahren wegen Mordes an einem Mann in Kuba verurteilt worden.
Der jetzt 40-jährige Real Suárez war 1994 festgenommen worden, als er gemeinsam mit sechs weiteren bewaffneten Mitgliedern der Partei der Nationalen Demokratischen Einheit (PUND) illegal in Kuba eingereist war und dort einen Mann getötet hatte, um dessen Auto zu stehlen. Nach Angaben der Internetseite der Regierung Cubadebate.cu drohte Real die Todesstrafe wegen Mordes und Vergehens gegen die Sicherheit des Staates.
Er war als letzter Todeskandidat in Kuba übrig geblieben, nachdem vor wenigen Wochen die Todesstrafen für zwei Salvadorianer in Gefängnisstrafen umgewandelt worden waren. Sie waren in den 1990er Jahren für Terrorakte in Kuba verurteilt worden. Die Todesstrafe ist in Kuba nicht abgeschafft, wird aber seit einigen Jahren nicht mehr angewendet. Nur 2003 wurden drei Kubaner hingerichtet, die ein Boot entführt hatten, um in die USA zu fliehen.
Quelle: ntv.de, dpa