Politik

Aufnahme nur im Notfall Libanon verhängt Flüchtlings-Einreisestopp

Seit Beginn der Syrienkrise nimmt der Libanon so viele Flüchtlinge auf, dass sie inzwischen fast ein Fünftel der Bevölkerung ausmachen. Hinzu kommen Menschen aus dem Irak. Damit stößt der kleinste Staat im Nahen Osten an seine Grenzen.

Irakische Christen warten vor einer Beiruter Kirche auf Hilfsleistungen.

Irakische Christen warten vor einer Beiruter Kirche auf Hilfsleistungen.

(Foto: REUTERS)

Der Libanon riegelt seine Grenzen für Bürgerkriegsflüchtlinge aus dem Nachbarland Syrien weitgehend ab. "Wir haben das (UN-Flüchtlingshilfswerk) UNHCR informiert, dass wir keine Vertriebenen mehr aufnehmen", sagte Sozialminister Raschid Derbas der Zeitung "Al-Akhbar". In Ausnahmefällen könne Flüchtlingen nach einer vorherigen Prüfung des Sozial- und Innenministeriums aus "humanitären Gründen" die Einreise erlaubt werden.

Die UNHCR-Beauftrage für den Libanon, Ninette Kelley, bestätigte die strengere Aufnahmepraxis an der Grenze. Diese Entwicklung sei bereits seit zwei bis drei Wochen zu beobachten. An einigen Tagen dürften nur vereinzelt Flüchtlinge einreisen. Es sei zudem unklar, welche Kriterien die Regierung für humanitäre Notfälle zu Grunde lege, beklagte Kelley.

Der Libanon hat seit dem Beginn des Aufstands gegen den syrischen Präsidenten Baschar al-Assad im März 2011 bereits mehr als 1,1 Millionen Flüchtlinge aus Syrien aufgenommen. Dies führte zu erheblichen Spannungen in dem kleinen Staat mit seinen knapp vier Millionen Einwohnern.

Libanesische Politiker warnen seit langem davor, dass ihr Land die Belastungen durch die Flüchtlinge nicht schultern könne und verlangten eine Schließung der Grenzen. Viele Syrer umgehen allerdings die offiziellen Kontrollposten und gelangen über die schwer zu sichernde Grenze in den Libanon.

Quelle: ntv.de, lou/AFP

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