Wikileaks-Informant mit Störung Manning war Irak-untauglich
02.02.2011, 11:39 UhrDen größten Geheimnis-Verrat der US-Geschichte hat sich das Militär möglicherweise selbst zuzuschreiben. Der Wikileaks-Informant Manning sollte eigentlich nicht in den Irak gehen. Und seine Vorgesetzten ließen wichtige Sicherheitsregeln außer Acht, sonst wäre der Daten-Klau nicht so einfach gewesen.
Der mutmaßliche Wikileaks-Informant Bradley Manning ist einem Bericht zufolge trotz einer anderslautenden Empfehlung von Ärzten in den Irak-Einsatz entsandt worden. Der inzwischen im US-Bundesstaat Virginia inhaftierte 23-Jährige sei wegen Verhaltensstörungen ursprünglich von Gesundheitsexperten als untauglich für den Einsatz in dem Land eingestuft worden, schrieb die "Washington Post" unter Berufung auf einen namentlich nicht genannten Armee-Vertreter.
Die letzte Entscheidung über eine Entsendung habe aber bei seinen direkten Vorgesetzten gelegen. Eine Untersuchung der Streitkräfte ergab demnach, dass dies Manning vermutlich dazu veranlasst haben könnte, Geheimdokumente weiterzugeben.
Geheime Quelle?
. Er steht auch im Verdacht, Depeschen der US-Diplomatie weitergeleitet zu haben, deren Veröffentlichung durch Wikileaks Ende vergangenen Jahres erneut den Zorn Washingtons erregt hatten.
Die "Washington Post" berichtete allerdings, dass nach Angaben von Ermittlungen der US-Armee Mannings direkte Vorgesetzte Vorschriften zum Schutz der Geheimdokumente nicht eingehalten hätten und damit ein Sicherheitsrisiko bestanden habe. Wikileaks legt seine Quelle für die US-Geheimdokumente bisher nicht offen. Bei einer Verurteilung drohen Manning mehr als 50 Jahre Haft wegen Verrats.
Quelle: ntv.de, AFP