Erste Auslandsreise des Diktators Medien: Putin lädt Kim nach Moskau ein
17.12.2014, 10:14 Uhr
Kim Jong Uns Ära habe nun vollständig begonnen, schreiben die nordkoreanischen Staatsmedien.
(Foto: REUTERS)
Seit drei Jahren steht Kim Jong Un an der Spitze Nordkoreas, noch nie ist er bisher offiziell ins Ausland gereist. Eine japanische Zeitung berichtet nun, dass es bald so weit sei: Der junge Diktator könnte einer Einladung des russischen Präsidenten nach Moskau folgen.
Russland hat nach Informationen einer japanischen Zeitung den nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un nach Moskau eingeladen. Kim könne dort im Mai an den Feiern zum Sieg über Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg teilnehmen und mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin zusammentreffen, berichtete "Asahi Shimbun" unter Berufung auf Diplomatenkreise. Es wäre der erste offizielle Auslandsbesuch Kims seit seiner Machtübernahme 2011. Ob er die Einladung annehme, sei aber noch nicht klar.

Mit Schweigeminuten und Ehrerbietungen gedachten die Nordkoreaner des Todes von Kim Jong Il vor drei Jahren.
(Foto: REUTERS)
Nordkorea unterstützt Russland in der Ukrainekrise. Russland sucht zudem die Allianz mit Nordkorea, um seine Erdgasexporte nach Südkorea auszubauen. Putin hatte jüngst Kims persönlichen Abgesandten empfangen und sich dabei für einen Ausbau der Beziehungen zur Stärkung der regionalen Sicherheit ausgesprochen.
Der russische Außenminister Sergej Lawrow erklärte im November, Nordkorea sei zur Wiederaufnahme der internationalen Gespräche über sein Atomprogramm bereit. An den Verhandlungen nahmen neben Nordkorea die USA, Russland, Japan, China und Südkorea teil. Ziel war es, Nordkorea zur Aufgabe seines Atomwaffen-Programms zu bewegen und letztlich aus der ganzen koreanischen Halbinsel eine atomwaffenfreie Zone zu machen. Die Gespräche kamen aber nicht voran und wurden ausgesetzt.
Auf den Tag genau vor drei Jahren starb Kim Jong Uns Vater Kim Jong Il. Mit landesweiten Schweigeminuten beging das Regime den Todestag und beendeten die offizielle Trauerzeit. Neben Sirenengeheul hätten "Maschinen, Schiffe und Fahrzeuge ihre Hupen und Pfeifen" betätigt, berichteten die staatlich kontrollierten Medien. Alle Parteimitglieder, Soldaten und andere Menschen hätten drei Minuten lang schweigend in Richtung des "Kumsusan-Palastes der Sonne" in Pjöngjang gestanden, wo Kim aufgebahrt liege.
Begleitet wurde das Gedenken an Kim von Berichten über Errungenschaften von Nachfolger Kim Jong Un. Die Ära des "großen Führers" Kim Jong Un habe jetzt vollständig begonnen, hieß es. Kim Jong Un wurde kurz nach dem Tod seines Vaters zum obersten Führer der Partei, des Militärs und des Staates ausgerufen. Seit fast 70 Jahren herrscht die Familie Kim über das international weitgehend isolierte Land und lässt einen Personenkult um die kommunistische Dynastie zelebrieren.
Quelle: ntv.de, jog/rts/dpa